Das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten werde auch verstärkt mit einer Verbraucher-Kampagne über tiergerecht erzeugte Produkte und den Wert von Lebensmitteln informieren, so Höfken.
Ziel sei eine bundesweit verpflichtende und klare Kennzeichnung, die die Qualität der Tierhaltung bei Lebensmitteln tierischer Herkunft leicht sichtbar mache, damit die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Wahl pro Tierschutz und zur Unterstützung tiergerechter, bäuerlicher Betriebe treffen können. „Die erfolgreiche Systematik bei der Eierkennzeichnung kann beim Tierwohl-Label als Vorbild dienen“, erläuterte die Ministerin. Damit ist auch die Herkunftskennzeichnung als Grundlage für den Einkauf von regionalen Produkten möglich, der für die Kundinnen und Kunden immer wichtiger wird. Auf jeder Frisch-Eierpackung steht die 0 für ökologische Erzeugung, die 1 für Freilandhaltung, die 2 für Bodenhaltung und die 3 für Käfighaltung. „Mit der Einführung dieser Kennzeichnung im Jahr 2004 wurde die tierquälerische Käfighaltung bei Frischeiern praktisch gestoppt. Auf Beschluss der Agrarministerkonferenz hatte eine Arbeitsgruppe bereits Vorschläge für die Umsetzung einer solchen Kennzeichnung für die Schweinehaltung gemacht“, sagte Höfken.
Die Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher nach tiergerecht erzeugten Lebensmitteln und die Forderung nach Transparenz steigen. Laut Nutztiergutachten des Wissenschaftlichen Beirates des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sind bis zu 70 Prozent der Endkunden bereit, rund 20 Prozent mehr für Tierwohl bei Frischfleisch zu bezahlen. „Unser Kaufverhalten spielt eine zentrale Rolle: Nur was gekauft wird, wird auf lange Sicht auch erzeugt. Die Menschen können sich jedoch nur bewusst für tiergerecht erzeugte Produkte entscheiden, wenn Tierschutzstandards auf Lebensmitteln ersichtlich sind“, erklärte die Ministerin.
„Immerhin macht Bundesminister Schmidt nun endlich Schrittchen, mit denen die Diskussion über die Kennzeichnung verstärkt wird. Allerdings ist der angedachte Zeitplan mehr als unambitioniert und wird der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion um die Verbesserung der Tierhaltung nicht gerecht“, sagte Höfken. Angesichts bereits bestehender privatrechtlicher Label, wie dem Neuland-Programm oder dem Tierschutzlabel des Deutschen Tierschutzbundes, sei dieser lange Vorlauf nicht nachvollziehbar.
Die Landesregierung setzt sich schon lange für eine Kennzeichnung von Lebensmitteln mit Tierschutzstandards ein. So zum Beispiel für die Initiative zur Kennzeichnung der Haltungsform von Legehennen bei eihaltigen verarbeiteten Lebensmitteln.
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