„Durch die Renaturierung wird die Queich wieder erlebbar: Heimische Tier- und Pflanzenarten erhalten neuen Lebensraum und Bürgerinnen und Bürger durch Aufenthaltsbereiche und Sitzgelegenheiten direkten Zugang zum Gewässer“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute bei der Förderbescheidübergabe an der Fischaufstiegshilfe Germersheim. Mit der Entfernung der Uferbebauung und der Anpflanzung von standortgerechten Pflanzen und Bäumen wird das Gewässer mit den angrenzenden Auen verbunden. Durch Störsteine werden zudem unterschiedliche Fließdynamiken geschaffen, die die Lebensbedingungen für Fische und andere Wasserorganismen verbessern. „Gewässer übernehmen wichtige Funktionen zum Erhalt unserer Flora und Fauna: Sie zählen zu den artenreichsten Lebensräumen“, so Höfken weiter.
Auf einer Länge von insgesamt 450 Metern wird die Queich in Germersheim an verschiedenen Flussabschnitten aus Mitteln der „Aktion Blau Plus“ renaturiert und offengelegt. Das Land stellt dafür rund 496.000 Euro bereit. Mit der „Aktion Blau Plus“ setze die Landesregierung seit Jahren auf den Gewässerschutz: Rund 1350 Renaturierungsprojekte auf einer Gesamtlänge von mehr als 900 Kilometern seien bereits umgesetzt, führte die Ministerin an. „Neben dem Gewässerschutz leisten wir mit unseren Renaturierungsprojekten auch einen Beitrag zur Hochwasservorsorge. Durch die ‚Aktion Blau Plus‘ kann der Rückhalt des Wassers in der Fläche erhöht werden. Ein wichtiger Effekt, denn wir müssen davon ausgehen, dass durch den Klimawandel Extremwetterereignisse und auch die Anzahl an Hochwasserereignissen zunehmen werden“, erläuterte Höfken.
Das Gewässerrenaturierungsprogramm „Aktion Blau Plus“ ist ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die bis 2027 eine gute Gewässerqualität in allen Bächen, Flüssen und Seen vorsieht. „30 Prozent unserer Flüsse und Seen sind auch dank der ‚Aktion Blau Plus‘ in einem guten oder sehr guten ökologischen Zustand. Gleichzeitig bedeutet diese Zahl jedoch auch: Es bleibt noch viel zu tun. Mit der ‚Aktion Blau Plus‘ haben wir ein wirkungsvolles Instrument, um unsere Ziele zu erreichen“, sagte die Ministerin abschließend.