„Der erste Schritt auf dem Weg zu einer Partnerschaft zwischen dem Nyungwe Nationalpark und dem neuen Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist getan“, sagte heute Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken, die das rheinland-pfälzische Partnerland Ruanda für eine Woche besucht hat. Gemeinsam mit den Leitern der beiden Nationalparke vereinbarte Höfken, den Erfahrungsaustausch fortzusetzen. „Die Aufgabenstellung unserer Nationalparke ist in vielen Bereichen vergleichbar. Wir können viel voneinander lernen“, sagte die Ministerin. So arbeite man auch in Nyungwe eng mit der Bevölkerung zusammen und Regionalentwicklung sei zentrales Thema. Und auch im Nyungwe Park stehe die touristische Vermarktung noch am Anfang. Die Ausbildung von Rangern und Einbindung privater Guides spiele ebenfalls eine Rolle. „Von einer Zusammenarbeit können beide Seiten profitieren“ so Höfken. Die Nationalparkgremien im Hunsrück sollen dabei einbezogen werden. Es soll eine wissenschaftliche Zusammenarbeit geben und Fachvorträge mit Wissenschaftlern der Universität Koblenz-Landau sollen angeboten werden.
Die Bodenerosion durch zu intensive und nicht angepasste Nutzung ist eines der größten Probleme in Ruanda. Es gelte, die Ernährung der Bevölkerung in diesem bergigen Land mit begrenzter landwirtschaftlicher Fläche nachhaltig zu sichern, so Höfken. Wissenschaftler der Universität Koblenz-Landau sind dazu seit 30 Jahren in Ruanda tätig. „Ihre Arbeit zeigt, wie mit Bäumen und Sträuchern auf der landwirtschaftlichen Fläche einer Bodenerosion entgegengewirkt wird und die Produktivität der Flächen gesichert wird. Gleichzeitig wird so nachhaltig das nötige Brennholz produziert. Und die Wissenschaftler belassen es nicht bei der Forschung, sondern setzen die Erkenntnisse direkt in die Praxis um“, berichtete Höfken. Gerade im Umfeld des Nationalparks Nyungwe und den sensiblen sehr sauren Böden spielen solche naturverträglichen Landnutzungsformen eine wichtige Rolle, um die Versorgung der Bevölkerung mit Holz und Nahrungsmitteln zu sichern. Gleichzeitig werde für regionaltypische Produkte geworben. Höfken: „Es ist wichtig, auf die stabileren heimische Arten zu setzen und ihren Erhalt zu sichern, statt kurzfristig fast ausschließlich auf Eukalyptus. Wir haben daher vereinbart, dass die Experten für forstliches Saatgut beider Länder Kontakt aufnehmen.“
Dass dieser Weg in die richtige Richtung geht, wurde auch in den Gesprächen von Ministerin Höfken mit dem ruandischen Umweltminister Vincent Biruta und der Landwirtschaftsministerin Geradine Mukeshimana betont. So soll die Ausrichtung der Zusammenarbeit im Bereich der Agro-Forstwirtschaft fortgesetzt werden.
„Die erfolgreiche Form der Graswurzelpartnerschaft zwischen Ruanda und Rheinland-Pfalz, wird von den gesellschaftlichen Gruppen selbst getragen - sie lebt und wächst seit über 30 Jahren“, betonte Höfken. Was 1982 als ein ungewöhnlicher Versuch zweier Länder begann, ist heute zu einem international anerkannten Modell einer bürgernahen, dezentralen und effizienten Entwicklungszusammenarbeit geworden. „Die Partnerschaft genießt in der ruandischen Bevölkerung einen hervorragenden Ruf und ist auch in der rheinland-pfälzischen Bevölkerung tief verwurzelt. Sie ist Teil unserer politischen Kultur geworden“, sagte die Ministerin. Heute unterhalten 49 Kommunen, 55 Vereine, Stiftungen und Organisationen, 17 Pfarreien sowie drei Hochschulen und vier Fachhochschulen Beziehungen zu ruandischen Partnern.
Reisebericht aus Ruanda unter: <link http:>mulewf.rlp.de/europainternationales/notizen-aus-ruanda/
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Partnerschaft mit Ruanda
Höfken legt in Ruanda Grundstein für Nationalpark-Partnerschaft
„Der erste Schritt auf dem Weg zu einer Partnerschaft zwischen dem Nyungwe Nationalpark und dem neuen Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist getan“, sagte heute Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken, die das rheinland-pfälzische Partnerland Ruanda für eine Woche besucht hat.
