Rund 150 Hirtinnen und Hirten aus ganz Europa haben am Wochenende die Gründung des ersten europäischen Hirten-Netzwerkes gefeiert und wurden dabei von Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken für ihre Arbeit gewürdigt: „Hirten leisten mit ihren Schafen und Ziegen wertvolle Dienste für die Artenvielfalt“, so die Ministerin am Sonntag auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz. „Darüber hinaus tragen regional und oftmals ökologisch erzeugte Produkte aus der Schaf- und Ziegenhaltung zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung bei“, ergänzte sie. Vor diesem Hintergrund unterstütze die Landesregierung die Schaf- und Ziegenhalter und stelle unter anderem im Rahmen des neuen EULLE-Programms zur ländlichen Entwicklung in Rheinland-Pfalz zahlreiche Fördermöglichkeiten zur Verfügung.
Die Weidehaltung hat einen wesentlichen Anteil am Erhalt einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft. Die sanfte Beweidung von Wiesen durch Schafe und Ziegen im Wanderbetrieb führt dazu, dass niedrigwüchsige Pflanzen nicht von höherwüchsigen verdrängt werden. Zudem transportieren Schafe in ihrer dichten Wolle Samenkörner und Insekten über viele Kilometer, was sich positiv auf ein vielfältiges Artenspektrum der Wiesen auswirkt. „Schafe und Ziegen sind also Natur-Taxis und tierische Landschaftspfleger zugleich“, so die Ministerin. In vielen Teilen Deutschlands sei die Zahl der Schaf- und Ziegenhaltungen jedoch stark rückläufig. In Rheinland-Pfalz umfasste der Bestand im Jahr 1990 noch rund 144.000 Schafe, im vergangenen Jahr lag die Zahl bei nur noch etwa 64.000 Tieren. Derweil gibt es immer mehr Ziegenbetriebe, die ihre oft ökologisch erzeugten Käse-, Fleisch-, und Milchprodukte selbst vermarkten. „Diesen Trend wollen wir weiterhin mit Fördermaßnahmen zur Direktvermarktung unterstützen und damit regionale Wertschöpfung stärken“, so Höfken.
Auf dem Programm des dreitägigen Hirtentreffens standen neben Fachgesprächen zum Thema „Ressourcenschutz durch extensive Beweidung“ auch verschiedene Mitmach-Aktionen für Familien und eine Rasseschau von Schafen und Ziegen. Veranstaltet wurde das Treffen vom Bundesverband Berufsschäfer e.V., dem European Shepherd Network, der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume sowie der Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen.
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Netzwerk-Gründung in Koblenz
Höfken: „Hirten leisten wertvolle Dienste für die Artenvielfalt“
Rund 150 Hirtinnen und Hirten aus ganz Europa haben am Wochenende die Gründung des ersten europäischen Hirten-Netzwerkes gefeiert und wurden dabei von Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken für ihre Arbeit gewürdigt.
