„Die Schaffung von Arbeitsgelegenheiten ist für alle ein Gewinn und fördert die Integration: Der Wald erhält Pflege, die sonst nicht umgesetzt worden wäre. Die Flüchtlinge können sich in freier Natur von ihrer schwierigen Lebenssituation ablenken und freuen sich, etwas Nützliches zurückgeben zu können“, schilderte die Ministerin ihre Eindrücke nach Gesprächen mit den Flüchtlingen und bedankte sich bei allen Akteuren.
Aufgrund der positiven Erfahrungen werden weitere Kooperationen zwischen den Forstämtern und Kommunen abgeschlossen. „Im Februar und März werden wir rund 80 Flüchtlinge landesweit im Wald beschäftigen, zum Frühjahr hin bei besserem Wetter sicherlich deutlich mehr“, so Höfken. Die Forstämter hätten bereits mit über 90 kommunalen Stellen, Stiftungen und anderen Organisationen Kontakt aufgenommen und Kooperationen angeboten. Darüber hinaus unterstützen die Förster Kommunen fachlich und logistisch bei der Beschäftigung von Flüchtlingen im Gemeindewald. „Es verdient hohe Anerkennung, wie sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Landesforsten neben ihren Kernaufgaben, aber auch ehrenamtlich für diese Menschen, ihre Probleme und eine erfolgreiche Integration einsetzten“, lobte die Umweltministerin.
Das Pilotprojekt der Forstämter Prüm, Neuerburg und Bitburg startete bereits im September 2015, um die Möglichkeit der Integration über Arbeitsgelegenheiten im Wald auszuloten. Beteiligt sind Flüchtlinge, die noch ohne Anerkennung sind, aber eine Bleibeperspektive haben. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Maßnahmenträger (meist die unterbringende Kommune) und dem Forstamt als Einsatzstelle regelt die Zusammenarbeit. Im Forstamt Prüm arbeiten mittlerweile 14 Flüchtlinge aus der Verbandsgemeinde Prüm. Die Flüchtlinge führen gemeinnützige Arbeiten durch: Sie stellen Bäume frei, helfen bei der Renaturierung von Quellen, schneiden Wanderwege frei oder bauen bei Regenwetter Nisthilfen für Vögel. Für Transport und Betreuung der Flüchtlinge sorgen Mitarbeiter des Forstamtes. Ergänzt wird die Maßnahme durch ehrenamtliches Engagement in den Gemeinden, vor allen beim Erlernen der Sprache.
Weitere Integrationsmaßnahmen des Umweltministeriums sind derzeit Projekte zur Ausbildung und Qualifizierung von Flüchtlingen in Grüne Berufe oder dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ). In einer Umweltbildungseinrichtung von Landesforsten im Soonwald sind unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Landesforsten liefert bundesweit beachtete Unterstützungsleistungen beim Bau von Wohngebäuden in Holzbauweise für Flüchtlinge.
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