Unter dem Motto “Stadt-Wiesen-Wissen“ haben sie gemeinsam zur Informationsveranstaltung in den Volkspark eingeladen. Nach dem Einsäen einer Blumenwiese im April ist dies die zweite gemeinsame Maßnahme im Rahmen des neuen Landesprogramms „Aktion Grün“. Damit unterstützt das Umweltministerium Kommunen beim Anlegen von Blühstreifen, Wiesen oder Gärten.
Es bestehe Handlungsbedarf, sind sich Höfken und Eder einig. Seit Jahren verschwinden immer mehr blumenreiche Wiesen. Pestizide, dicht besiedelte und überbaute Lebensräume bedrohen sie. Umweltdezernentin Eder erklärte: „Städte können hier einen wichtigen Beitrag leisten - auf Eh-da-Flächen, in privaten und öffentlichen Gärten oder Parks“. Die Universität Mainz beschäftigt sich bereits seit Jahren mit der Erforschung von Wiesen – und das aus gutem Grund. Im bundesweiten Vergleich sorgen die klimatischen Bedingungen um Mainz zu einzigartigen Wiesen - mit Arten, die es sonst nirgendwo in Deutschland gibt. Im Volkspark führten heute die Wissenschaftler Wolfgang Licht und Rudolf Twelbeck aus, wie Wiesen dazu führen, dass Tagpfauenauge und Grashüpfer wieder Einzug in der Stadt halten.
„Viele nützliche Arten wie zum Beispiel die Wildbienen sind auf Blumenwiesen angewiesen. Und damit auch wir, denn Wildbienen leisten 95 Prozent der Bestäubungsleitung für alle unsere Nutzpflanzen“, führte Höfken aus. Die UN schätzt, dass Wildbienen uns weltweit jährlich Dienstleistungen in Höhe von 60 Milliarden Dollar kostenlos erbringen. Biodiversität sei ein existentielles Thema der Menschheit. Schon heute werden Krisen und Kriege weltweit auf das Verschwinden der Biodiversität als Ursache zurückgeführt, so Höfken. „Wir brauchen deswegen an jedem Ort eine stabile Biodiversität. Nur so können wir langfristig eine Grundlage dafür erhalten, dass unsere Umwelt auch für zukünftige Generationen stabil bleibt“, erklärte Eder.
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Naturschutz
Höfken/ Eder: Blumenwiesen in Mainz sind Lebensraum für seltene und nützliche Arten
„Blumenwiesen – auch mitten in der Stadt - sind Lebensraum für besonders viele seltene und nützliche Arten. In ihrer Artenvielfalt sind sie vergleichbar mit Regenwäldern in den Tropen. Jedes Stückchen Wiese trägt daher zum Erhalt unserer biologischen Vielfalt bei“, erklärten Umweltministerin Ulrike Höfken und Umweltdezernentin Katrin Eder heute in Mainz.

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