„Mit der Beweidung des Gaytals mit Rindern und Schafen sorgt Familie Wagner mit ihrem Ökobetrieb künftig für die Offenhaltung wichtiger Lebensräume für Fledermäuse, Feldlerchen und Schwalben“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute bei der Übergabe des Förderbescheides aus Mitteln der „Aktion Grün“ in Höhe von 30.000 Euro. Auf rund 23 Hektar können sich die Weidetiere künftig frei bewegen und für die Erhaltung und Entwicklung der Fläche sorgen. „Rund 50 Prozent der Brutvogelarten wie Spatz, Feldlerche oder Schwalbe sind gefährdet. Das Projekt gibt ihnen nicht nur Lebensraum zurück, sondern leistet auch einen Beitrag zum Biotopverbund. Denn viele Arten nutzen diese extensiven Weiden für ihre Wanderungen, so zum Beispiel viele Heuschreckenarten, wie das früher weit verbreitete Große Grüne Heupferd“, so Höfken weiter.
Die extensive Beweidung im Gaytalpark ist auch ein Baustein zur Ökologisierung der Landwirtschaft: „Artgerechte Haltung oder Nitratbelastung sind hier kein Thema, da die Bewirtschaftung flächengebunden ist und die Tiere das Gras und die Büsche fressen, die vor Ort wachsen“, erklärte die Umweltministerin. Die Beweidung des Gaytals solle zudem zur touristischen Aufwertung der Region beitragen: Über den entlang des Gaytals verlaufenden Wanderweg, könnten Bürgerinnen und Bürger diese schöne Landschaft sowie die vielen Tierarten aus unmittelbarer Nähe erleben, führte Höfken an.
Die extensive Beweidung des Gaytals ist ein Projekt der „Aktion Grün“. „Mit dem Landesprogramm wollen wir gemeinsam mit Partnern aus Naturschutz, Landwirtschaft, Gesellschaft und Kommunen sowie Verbänden das Artensterben aufhalten und uns für eine vielfältige Flora und Fauna in Rheinland-Pfalz einsetzen“, sagte Höfken abschließend.
Zum Hintergrund der „Aktion Grün“
Die „Aktion Grün“ bündelt neun Themenschwerpunkte zu einem Landesprogramm für Natur- und Artenschutz. Das Programm ist so vielfältig wie die Tier- und Pflanzenwelt in Rheinland-Pfalz: Es reicht vom Moorschutz über den Schutz von Grünland über Umweltbildung, Biotopvernetzung und die Förderung des Ehrenamts bis hin zu „Aktion Grün schmeckt“ und den besonderen Schutz von Leitarten. Im Jahr 2018 stehen erneut 2,5 Millionen Euro für die unterschiedlichen Projekte der Themenschwerpunkte zur Verfügung. Hinzu kommen die Fördermittel der „Aktion Blau Plus“, mit denen die Renaturierung von Gewässern vorangetrieben und damit zugleich für die Wiederherstellung von wichtigen Lebensräumen gesorgt wird.
Umweltministerin Höfken ist bis zum 22. Juni auf einer Tour durch Rheinland-Pfalz: In den Themenwochen zur „Aktion Grün“ stellt sie Projekte vor, die Vorbild für die Ziele der Biodiversitätsstrategie und Zeugnis für die Artenvielfalt im Land sind.