| Thementage „Ökologischer Landbau – konkret“

Höfken: „Beim Bannsteinhof gehen Erzeugung und Vermarktung von Öko-Glanrindern Hand in Hand“

Umweltministerin begleitet während der Thementage exemplarisch das Bio-Produkt „Rindfleisch“ von der Weide auf den Teller und stellt Öko-Aktionsplan vor.
Bannsteinhof
Bannsteinhof

„Der Bannsteinhof setzt nicht nur auf die tierschutzgerechte Haltung von Öko-Glanrindern, sondern vermarktet sein Fleisch auch direkt über den eigenen Hofladen und die Erzeugergemeinschaft ‚Bio Rind und Fleisch GmbH RLP‘. Der Vorteil: Durch die direkte Verzahnung der Erzeugung und Vermarktung sind die Lieferketten für die Verbraucherinnen und Verbraucher kurz und transparent, die Wertschöpfung bleibt in der Region“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute bei dem Betriebsbesuch in Zweibrücken-Mörsbach im Rahmen der Thementage „Ökologischer Landbau – konkret“. Während der Thementage stellt Ministerin Höfken den Öko-Aktionsplan mit seinen 42 Maßnahmen im Land vor.

Optimierung der Vermarktungsstrukturen

„Unser Ziel ist klar: Wir wollen den Ökologischen Landbau von derzeit rund zehn Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Rheinland-Pfalz auf 20 Prozent erhöhen. Dafür haben wir gemeinsam mit Verbänden, Landwirtinnen, Vermarktern sowie Vertreterinnen aus Wissenschaft und Bildung den ersten Öko-Aktionsplan erarbeitet“, so die Ministerin weiter. Ein wesentlicher Ansatz des Öko-Aktionsplans ist die Optimierung der Vermarktungsstrukturen von Bio-Produkten. „Als Gründungsmitglied der Erzeugergemeinschaft ‚Bio Rind und Fleisch GmbH RLP‘ hat Betriebsleiter Achim Ruf die Initiative ergriffen, um die Struktur in der Bio-Fleischvermarktung im Land zu verbessern“, führte Höfken an.

Artgerechte und moderne Haltung von Glanrindern

Der Bannsteinhof ist seit dem Jahr 2001 ein Bioland-Betrieb. Er zeige konkret und nachvollziehbar, wie artgerechte und moderne Haltung von Glanrindern mit viel Platz zum Auslauf auf der Weide geht. „Als Bio-Hof ist seine Tierhaltung an die Fläche gebunden, was neben dem Verzicht auf umweltschädigende chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel einen zentralen Beitrag zum Schutz unserer Böden, Gewässer und des Klimas leistet“, führte die Ministerin an. Die Bio-Zertifizierung ist der einzig EU-weit gesetzlich festgeschriebene Standard für mehr Tierwohl. „Daher setzen wir uns bei der Tierwohl-Kennzeichnung dafür ein, dass Bio-Frischfleisch analog zu den Bio-Frischeiern die höchste Kennzeichnungsstufe erhält“, erklärte die Umweltministerin. „Mit unserem Öko-Aktionsplan wollen wir weitere Höfe zur Umstellung auf die ökologische Wirtschaftsweise motivieren. Dabei stehen wir den Betrieben beratend und mit finanziellen Mitteln zur Seite. Fördergelder für tiergerechte Neubau- oder Umbaumaßnahmen an Ställen stellen zum Beispiel EU, Bund und Landesregierung mit dem Agrarinvestitionsförderprogramm bereit“, erläuterte Höfken. 

Mobilställe: Eine tierfreundliche Haltungsform

Betriebsleiter Achim Ruf hält nicht nur Rinder, sondern beteiligt sich mit seinen mobilen Hühnerställen auch an dem Projekt „Hühner werden mobil“, welches als eine der tierfreundlichsten Haltungsform von Legehennen und als Einstieg in die bäuerliche Geflügelhaltung gilt. Auf dem Bannsteinhof leben rund 600 Hühner und Masthähnchen in mehreren Mobilställen. „Mit einer Maßnahme des Öko-Aktionsplans wollen wir dieses Projekt ausweiten: Über drei Jahre wird der Praxisbetrieb der Mobilställe weiter getestet und es werden Beratungsempfehlungen zur wirtschaftlichen Umsetzung formuliert“, sagte Höfken abschließend. Auch bei der Erzeugung von Erneuerbaren Energien ist der Bannsteinhof vorbildlich: Die hofeigene Biogasanlage erzeugt Wärme für die Getreidetrocknung und die Photovoltaikanlage versorgt die Betriebs- und Wohngebäude mit Strom.

Zum Hintergrund:

Während der Thementage „Ökologischer Landbau – konkret: Von der Weide auf den Teller“ besucht Umweltministerin Ulrike Höfken Bio-Pioniere aus Rheinland-Pfalz. Sie begleitet exemplarisch das Bio-Produkt „Rindfleisch“ in seiner gesamten Wertschöpfungs- und Verarbeitungskette: Vom Biohof über den Metzger bis hin zum Direktvermarkter und Restaurant.

Die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Rheinland-Pfalz ist von 2010 bis 2017 von fünf auf zehn Prozent gestiegen: Das entspricht einer Flächenzunahme von 83 Prozent. Jeder neunte Betrieb im Land ist mittlerweile ein Bio-Hof. Das Ziel der Landes-regierung ist, den Anteil der ökologischen Landwirtschaft in den kommenden Jahren mit dem Öko-Aktionsplan auf 20 Prozent zu erhöhen. 

Der Öko-Aktionsplan ist auf der Webseite des Umweltministeriums online abrufbar unter: mueef.rlp.de/fileadmin/mulewf/Publikationen/Oeko-Aktionsplan__2018_Monitor.pdf 

Das Booklet zum Öko-Aktionsplan steht zum Download bereit unter: mueef.rlp.de/fileadmin/mulewf/Publikationen/20_Prozent_BIO_fuer_Rheinland-Pfalz.pdf 

#Themen

Ernährung

Teilen

Zurück