Vor genau 25 Jahren wurde das rheinland-pfälzische Mess- und Untersuchungsschiff MS Burgund getauft. Aus diesem Anlass feierte die Wasserwirtschaftsverwaltung am Donnerstag Jubiläum mit einem „Tag der offenen Tür“ in Mainz. „Im vergangenen Vierteljahrhundert hat sich die Wasserqualität des Rheins so weit verbessert, dass bis auf den Stör wieder alle Fischarten zurück gekehrt sind“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken. Die gute Entwicklung des Rheins habe die MS Burgund zuverlässig begleitet und mit biologischen Untersuchungen dokumentiert. Die Ministerin bedankte sich bei den Kapitänen Hans-Joachim Reissig und Donald Mylius sowie der Burgund-Besatzung für ihren außerordentlichen Einsatz. Etwa bei der Havarie des Tankers Waldhof im Jahr 2011 sei die Mannschaft vier Wochen lang rund um die Uhr in Aktion gewesen, um die Überwachung der Säurekonzentration im Rhein sicherzustellen. „Zudem trägt die MS Burgund als ‚schwimmendes Klassenzimmer‘ in unvergleichlicher Weise zur Umweltbildung in Rheinland-Pfalz bei“, so Höfken.
Sie erinnerte daran, dass das Laborschiff einst als „schwimmendes Katastrophenzentrum“ konzipiert wurde. Zwei Jahre nach der Sandoz-Katastrophe, die ein massenhaftes Fischsterben auslöste und das Ökosystem des Oberrheins zerstörte, sollte die MS Burgund eine ständige Überwachung der Wasserqualität des Rheins sicherstellen. „Bis heute trägt das Schiff neben den Untersuchungsstationen an Rhein, Mosel, Nahe, Saar und Lahn sowie über 100 Messpunkten an Nebenflüssen zur flächendeckenden Gewässerüberwachung in Rheinland-Pfalz bei.“ Ausgerüstet ist es mit einem Labor und mit einem Bagger für die Probenentnahmen am Boden der Flüsse. Neben den zwei Kapitänen und dem Steuermann ist in der Regel eine Laborantin mit an Bord.
Besonders hob Höfken den umweltpädagogischen Auftrag der MS Burgund hervor: In den vergangenen Jahren haben rund 300 Schulklassen das ‚schwimmende Klassenzimmer‘ erlebt, Flohkrebse, Schnecken und Muscheln unter die Lupe genommen und dabei gelernt, was es mit Wasserqualität, Fischbeständen und Hochwasser auf sich hat. „Auf diese Weise haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Laborschiffs das Umweltbewusstsein von mehr als 6000 Kindern und Jugendlichen geprägt und damit einen unschätzbaren Beitrag zur Umweltbildung geleistet“, betonte die Umweltministerin. Abschließend kündigte sie an, dass das Laborschiff auch in Zukunft ein fester Bestandteil rheinland-pfälzischer Umweltpolitik bleiben werde: „Wasser ist unsere Lebensgrundlage und die MS Burgund ein Garant für deren Erhalt.“
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