Über die erfolgreiche Einführung der FSC-Zertifizierung im Staatswald von Rheinland-Pfalz hat sich am Freitag eine von zwei Staatssekretären angeführte Delegation der Landesregierung Thüringens im Walderlebniszentrum Soonwald in Neupfalz (Landkreis Bad Kreuznach) informiert. „Ich freue mich, dass die in Rheinland-Pfalz erfolgreiche FSC-Zertifizierung des Staatswaldes beispielgebend für die Zertifizierung der Thüringischen Wälder werden könnte“, sagte Umweltstaatssekretär Thomas Griese. In nur drei Jahren habe Landesforsten Rheinland-Pfalz dieses international anerkannte Waldbewirtschaftungszertifikat reibungslos und vorbildlich eingeführt. „Damit konnten wir die hohen Standards in der naturnahen Waldbewirtschaftung optimieren und absichern“, sagte Griese.
Landesforsten Rheinland-Pfalz war bundesweit die erste Forstverwaltung, die sich für eine Gruppenzertifizierung des Staatswalds entschieden hat. Die Zertifizierung erfolgte in den Jahren 2012 bis 2015 stufenweise in Gruppen von Forstämtern. Anfang 2016 werden alle Staatswaldflächen zertifiziert sein. „Diesen Weg kann ich den Kollegen aus Thüringen uneingeschränkt empfehlen“, so Staatssekretär Griese. In Thüringen war die Zertifizierung nach FSC (Forest Stewardship Council®) 2014 im Koalitionsvertrag vereinbart worden. Die Staatssekretäre Klaus Sühl (Forsten) und Olaf Möller (Umwelt) wurden im Soonwald von Abgeordneten der Fraktionen CDU, SPD, Die Linke und Bündnis 90/ Die Grünen begleitet.
Der Forest Stewardship Council geht auf eine Initiative von Menschenrechtsorganisationen, Umwelt-NGOs sowie einer Gruppe von Händlern und Industriebetrieben im Jahre 1990 in Kalifornien zurück. Entscheidende Unterstützung kam der Initiative im Rahmen des Umweltgipfels von Rio zu, auf welchem die Leitprinzipien nachhaltiger Entwicklung verbindlich formuliert wurden. Dort war es jedoch nicht möglich, sich auf ein rechtlich bindendes Instrument zum Erhalt bzw. zur nachhaltigen Nutzung der Wälder zu einigen, obwohl im Kapitel 11 der Agenda 21 ein faktischer 4-Punkte-Plan zur Umsetzung nachhaltiger Forstwirtschaft formuliert wurde. Aufgrund der (aus der Sicht großer internationaler Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace oder WWF in Bezug auf den Schutz von Wäldern) unbefriedigenden Ergebnisse hielt man die Idee des FSC für geeignet, zu einer besseren Forstwirtschaft beizutragen.
Der FSC wurde gegründet, um eine ökologisch angepasste, sozial förderliche und wirtschaftlich rentable Bewirtschaftung der Wälder dieser Welt zu fördern und somit zu gewährleisten, dass Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden können ohne die Bedürfnisse zukünftiger Generation zu gefährden.