Umweltstaatssekretär Thomas Griese hat der Fachhochschule Bingen am Freitag auch in Vertretung des Wissenschaftsministeriums zum 40-jährigen Bestehen des Studiengangs Umweltschutz gratuliert. „Die FH Bingen zählt seit vier Jahrzehnten zu den Vorreitern des Umweltschutzes in Deutschland“, sagte Griese anlässlich des Festakts zum Jubiläum. Mit elf Studierenden sei der Studienschwerpunkt zum Wintersemester 1973/74 gestartet. Heute beginnen jedes Jahr 80 bis 100 junge Leute den interdisziplinären Bachelor-Studiengang. „Gerade in Zeiten des Klimawandels ist das Interesse an Fachwissen über Ökologie, Umwelttechnik, Umweltrecht und an den Auswirkungen der Wirtschaft auf die Umwelt höher denn je“, stellte Griese fest.
Angesichts von Herausforderungen wie den Veränderungen von Klima, Biodiversität und Wäldern, dem Schutz von Wasser, Boden und Luft sei die Nachfrage nach Umweltschutzexpertinnen und -experten in Industrie und Verwaltung groß. Das Netzwerk der Binger Absolventen reiche von der rheinland-pfälzischen Forstverwaltung bis Neuseeland, so Griese. Die Besonderheit des Studiengangs liege darin, dass die 15 Professoren in Bingen Generalisten ausbildeten, die die technisch-ökologischen Wechselbeziehungen in ihrer Gesamtheit im Blick haben und Umweltschutz nicht in erster Linie als Herausforderung an technische Einzellösungen verstünden. „Heute müssen wir den Umweltschutz im Kontext der nachhaltigen Entwicklung betrachten“, betonte der Staatssekretär. Es gelte, den Verbrauch der Ressourcen zu begrenzen, damit die Lebensgrundlagen weltweit auch für nachfolgende Generationen erhalten bleiben: „Eine zweite Erde gibt es nicht.“ Fragen der Gerechtigkeit bei der Nutzung der natürlichen Ressourcen stellten dabei besondere Anforderungen an uns und unseren Lebensstil, den es zu überdenken gelte. Folgerichtig sei deshalb auch der Plan der FH Bingen, ihr Angebot um einen Studiengang „Klimaschutz und Klimaanpassung“ zu erweitern.