„Die Nutzung von Wasserkraft stellt eine Quelle regenerativer Energie dar. Die ökologischen Einschränkungen, die mit Wasserkraftanlagen einhergehen, wie etwa die Schädigung von Fischen bei der Passage durch die Turbine oder die Unterbrechung der Wanderung von Fischen und anderen Wasserorganismen zur Fortpflanzung und Futtersuche, können durch die geplanten Maßnahmen zum Fischschutz und Fischabstieg erheblich vermindert werden“, so Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz bei der Übergabe von zwei Förderbescheiden in Höhe von 200.000 Euro, die jeweils die Betreiber der Wasserkraftanlage (WKA) Itteler Mühle in Welschbillig im Landkreis Trier-Saarburg sowie der Betreiber der WKA Mettericher Mühle in Metterich im Landkreis Bitburg-Prüm entgegennahmen. Beide Anlagen liegen an der Kyll.
Auf Grundlage der aktuellen Förderrichtlinien Wasserwirtschaft wurde die Möglichkeit geschaffen, für Betreiber von Wasserkraftanlagen zum Fischschutz (z.B. Rechen) sowie die Herstellung von Fischabstiegen (z.B. Bypässen) vor Wasserkraftanlagen, bis zu einer Ausbaugröße von 500 kWh Fördermittel zu erhalten.
Die Förderung ermöglicht es, Wasserkraftanlagen unter Weiternutzung der erneuerbaren Energie, Fischabstiegsanlagen in Verbindung mit Horizontalrechenanlagen zu errichten, die die negativen Auswirkungen auf Fische und andere Wasserorganismen in hohem Maße mindern. An der WKA Itteler Mühle finden die Arten Lachs, Meerforelle und Aal besondere Berücksichtigung bei der Planung. Die Baumaßnahmen an der WKA Mettericher Mühle sollen nur an bereits genutzten Flächen durchgeführt werden. Auf einen Eingriff in das Gewässerbett der Kyll und die denkmalgeschützten Gebäude wird verzichtet.
Die WKA Itteler Mühle, die am Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) „Kylltalhänge zwischen Auw und Daufenbach“ liegt, leitet seit 1922 das Wasser der Kyll aus und setzt es für die regenerative Energiegewinnung ein. Etwa 820 Jahre nutzt die WKA Mettericher Mühle das Wasser der Kyll, seit 1915 zur Stromerzeugung.
„Die Maßnahmen tragen zur Modernisierung der Anlagen bei und schaffen einen weiteren, wichtigen Baustein zur Durchgängigkeit der Kyll und für den Fischschutz“, betonte Manz.