| Kreislaufwirtschaft

„Einfach mal nach Mehrweg fragen“ – Aktionsmonat zu Pilotprojekt „Mehrweg Modell Stadt“ startet in Mainz und Wiesbaden

Verbraucherfreundliches Mehrwegsystem wird erprobt – Klimaschutzministerin Katrin Eder: „Echte Kreislaufwirtschaft spart Geld, schützt das Klima und ist eine Investition in die Zukunft“
Logo Mehrweg Modell Stadt
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Wird Mehrweg-Geschirr mehr genutzt, wenn die Rückgabe einfacher ist? Das will das Projekt Mehrweg Modell Stadt herausfinden. Mit einem Aktionsmonat geht es jetzt in den Praxistest. In Wiesbaden und Mainz können ab dem 26. Februar Mehrwegsysteme in einer neuen, verbraucherfreundlichen Form ausprobiert werden. In beiden Städten wurde das innovative Projekt heute gestartet.

Mit Unterstützung des Backhauses Schröer gab Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder gemeinsam mit der Mainzer Grün- und Umweltdezernentin Janina Steinkrüger und Tim Schröer, Geschäftsführer der teilnehmenden Betriebe in einer Mainzer Filiale, den Startschuss für die Aktion. 

„Wir müssen noch stärker Wegwerfprodukte reduzieren, die klimaschädlich sind und eine große Ressourcenverschwendung bedeuten. Eine echte Kreislaufwirtschaft spart Geld und ist eine wichtige Investition in die Zukunft. Das bedeutet neue Arbeitsplätze und eine intakte Natur. Zugleich müssen Mehrwegsysteme in der Gastronomie, in Lebensmittelläden und Cafés möglichst einfach und verbraucherfreundlich sein. Hier bietet das Projekt Mehrweg Modell Stadt eine große Chance, die Mainz und Wiesbaden gemeinsam nutzen“, erklärte die rheinland-pfälzische Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder.

„Mit dem Aktionsmonat können wir das Verhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher noch besser testen und vor allem verstärkt auf die Relevanz der Nutzung von Mehrwegangeboten hinweisen. Ziel ist darauf hinzuwirken, dass auch die Rückgabe von Mehrweggeschirr vereinfacht wird und damit bequem und einheitlich funktioniert.  In den beiden Landeshauptstädten können wir damit einen weiteren wichtigen Baustein zum Umwelt- und Klimaschutz voranbringen“, erläuterte Dezernentin Janina Steinkrüger.  

In Wiesbaden gab heute Staatsminister Ingmar Jung gemeinsam mit Bürgermeisterin Christiane Hinninger in einer Filiale der Bäckerei Dries den Startschuss. „Es ist an der Zeit, dass wir Abfälle vermeiden und so unsere Umwelt schützen. Die Initiative hat die notwendigen Logistikprozesse optimiert – das ist gut für die Wirtschaft und gut für die Verbraucher“, erklärte Ingmar Jung. 

Nach einem ersten, räumlich begrenzten Testlauf wird die Pilotphase zwischen dem 26. Februar und dem 22. März auf das gesamte innere Stadtgebiet in Mainz und Wiesbaden ausgedehnt. Im Rahmen des Aktionsmonats werden Mehrwegbecher unterschiedlicher Systemanbieter dort von teilnehmenden Betrieben in Umlauf gebracht und von diesen oder über Rückgabesäulen zurückgenommen. Hierfür sollen insgesamt 40 Rückgabesäulen der Firma Kooky im Stadtgebiet Mainz und Wiesbaden aufgestellt werden. Der Testlauf wird durchgeführt, um weitere Erkenntnisse über das Verhalten der Endverbraucherinnen und Endverbraucher zu gewinnen und den Nutzen der Rückgabeinfrastruktur zu prüfen. Zudem bietet der Aktionsmonat die Chance, für das Thema Mehrweg insgesamt zu werben. 

11 Betriebe mit insgesamt 85 Ausgabestellen in Mainz und Wiesbaden nehmen an dem Aktionsmonat teil. Weitere Informationen und eine detaillierte Auflistung aller teilnehmenden Betriebe kann unter Mehrweg Modell Stadt (mehrwegstadt.de) eingesehen werden. 

Hintergrund 

Am 1. Juli 2023 startete die Initiative Reusable To-Go das Vorhaben des Pilotprojekts „Mehrweg Modell Stadt“ in den Städten Wiesbaden und Mainz mit dem Ziel, eine niedrigschwellige und möglichst flächendeckende Rücknahmestruktur mit Hilfe von Rückgabesäulen im öffentlichen Raum und Rückgabeboxen in den ausgebenden Betrieben zu etablieren. Denn nur allein das Angebot von Mehrwegverpackungen erweist sich bisher als nicht ausreichend, da es letztendlich auch von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen werden muss. Da die Akzeptanz von Mehrwegsystemen entscheidend davon abhängt, ob diese hinlänglich kundenfreundlich ausgestaltet sind, hat sich die Initiative Reusable To-Go zum Ziel gesetzt, die derzeit unkomfortable Rückgabesituation entscheidend zu verbessern, um die Bürgerinnen und Bürger dadurch zur Nutzung von Mehrwegalternativen zu motivieren. Das rheinland-pfälzische Klimaschutzministerium unterstützt seit 2018 Maßnahmen, um die Nutzung der Mehrweg-Einzellösungen einfacher zu gestalten. Ministerin Katrin Eder erläuterte: „Mit unserer Abfallvermeidungskampagne ‚Müll nicht rum‘ und der dazugehörenden Website haben wir eine Informationsplattform geschaffen, die zahlreiche Mehrwegsysteme unter einem Dach vereint. Deshalb sehen wir die gemeinsame Rückgabeinfrastruktur der Initiative ‚Reusable To-Go‘ als den wichtigsten Schritt, um die Wiederverwendung und Abfallvermeidung nachhaltig zu stärken.“

Politisch unterstützt wird das Vorhaben vom Landwirtschafts- und Umweltministerium Hessen, dem Klimaschutzministerium Rheinland-Pfalz sowie den Städten Wiesbaden und Mainz. Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes erfolgt durch die Technische Hochschule Mittelhessen und den Umwelt-Campus-Birkenfeld.

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