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Bundesländer und DWD erforschen gemeinsam den Klimawandel - Höfken: Klimamonitoringbericht 2016 belegt Klimaänderungen in Rheinland-Pfalz

„Der Klimawandel schreitet nachweislich auch in Süddeutschland voran. Die Wettereignisse der vergangenen Jahre passen gut in das erwartete Bild zukünftig häufiger auftretender Extreme.“ Das betonten der Baden-Württembergische Umweltminister Franz Untersteller, die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf, die Rheinland-Pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken sowie der Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes Dr. Paul Becker anlässlich der Veröffentlichung des aktuellen Monitoring-Berichts zur Klimaforschung in den drei Ländern.

Umweltministerin Höfken: „Der Bericht zeigt, dass die extremen Wetterlagen das Gesamtbild der letzten fünf Jahre prägten. Dies wird nicht zuletzt durch das sogenannte Jahrhunderthochwasser 2013, den extremen Trockensommer 2015 und die Starkregenereignisse 2016 mehr als deutlich. Auf diese neuen Herausforderungen müssen wir lokal, national und international reagieren. Die Ratifizierung des Pariser Klimaschutzabkommens durch Deutschland war ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz. Jetzt muss die internationale Staatengemeinschaft Worten Taten folgenlassen, um die Erwärmung auf unter 2°C zu begrenzen“, so Höfken. Nur gemeinsam sei es möglich, den Klimawandel mit Klimaschutzmaßnahmen, wie sie beispielsweis im rheinland-pfälzischen Klimaschutzkonzept verankert sind, aufzuhalten. Daher nimmt die Umweltministerin ab Montag auch als Mitglied der deutschen Delegation an der aktuellen Weltklimakonferenz in Marrakesch teil

Seit 2001 waren 14 von 15 Jahre in Süddeutschland zu warm:
Laut dem aktuellen Klimamonitoringbericht stiegen in Süddeutschland die Temperaturen zwischen 1931 und 2015 bereits um etwa 1,3°C. Seit 2001 lagen insgesamt 14 von 15 Jahren in Süddeutschland, wie auch im gesamten Bundesgebiet, über dem langjährigen Mittel 1961–1990.

Die Klimaveränderungen beeinflussen auch den regionalen Wasserkreislauf: Im Winterhalbjahr kommt es zu mehr Niederschlägen, die zu steigenden Hochwasserabflüssen führen. Daneben sind die Sommermonate von steigenden Temperaturen und Trockenperioden gekennzeichnet. Es kommt verstärkt zu Niedrigwasserperioden in Oberflächengewässern, seit 1974 nehmen die sogenannten Niedrigwasserabflüsse tendenziell ab. Viele Messstellen zeigen sinkende Grundwasserstände und geringere Quellschüttungen.

2016 wird insgesamt das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 137 Jahren sein. Das Jahr war geprägt durch wiederholte und verbreitet auftretende Starkregen, vielerorts kam es zu lokalen Überschwemmungen und Erdrutschen, begleitet von massiven Schäden.

„Durch die Planung und den Bau der Reserveräume am Oberrhein berücksichtigen wir höhere Hochwasserabflüsse, die durch die Klimaänderungen zu erwarten sind. Außerdem unterstützt die Landesregierung die Kommunen in ihrem Hochwasserrisikomanagement“, ergänzte die Umweltministerin. In den Hochwasserpartnerschaften, die an allen Flüssen vorhandenen seien, würden Klimaanpassungsmaßnahmen entwickelt. Die Bürgerinnen und Bürger würden an der Aufstellung von Vorsorgekonzepten beteiligt, die viele Kommunen nach den Unwettern mit Starkregen im Frühjahr 2016 entwickeln. Das Land fördere diese zu 90 Prozent. „Außerdem veröffentlicht das Landesamt für Umwelt täglich Niedrigwasservorhersagen für alle relevanten Pegel, die von Industriebetrieben, Energieversorgern und der Binnenschifffahrt genutzt werden“, sagte Höfken.

KLIWA
Der Klima-Monitoring-Bericht 2016 ist ein Ergebnis der Kooperation „Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft (KLIWA)“ der Länder Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz sowie des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Er bewertet und dokumentiert Veränderungen des Klimas und des Wasserhaushalts in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz seit 1931 bis zum Jahr 2015. Zusätzlich wurden erstmals außergewöhnliche und extreme Ereignisse des Zeitraums 2011-2015 und das Langzeitverhalten der mittleren Abflüsse in den Bericht aufgenommen. Dem Bericht liegen eine Auswertung der bis ins Jahr 1931 zurück reichenden Wetterbeobachtungen des DWD und Abflussbeobachtungen der beteiligten Bundesländer zu Grunde. Diese Auswertungen werden in mehrjährigen Abständen fortgeschrieben, um ein konkretes Bild des regionalen Klimawandels und belastbare Daten, insbesondere für wasserwirtschaftliche Planungen, zu erhalten.

Das Kooperationsvorhaben KLIWA wurde im Jahr 1999 ins Leben gerufen, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft in Süddeutschland zu untersuchen. Das nächste KLIWA-Symposium findet vom 22. bis 23. Mai 2017 in Baden-Baden statt.

Der Monitoring-Bericht 2016 ist auf der KLIWA-Seite abrufbar unter: <link http: www.kliwa.de download kliwa_monitoringbericht_2016.pdf>www.kliwa.de/download/KLIWA_Monitoringbericht_2016.pdf

 

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