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Beweidungsprojekt in Gräfenhausen leistet Beiträge für Naturschutz und sanften Tourismus

Rinder, Ziegen und Esel sind neuerdings als Landschaftspfleger im Gräfenhausener Wingertsberg (Verbandsgemeinde Annweiler) unterwegs. Umweltstaatssekretär Thomas Griese und Landrätin Theresia Riedmaier haben das Beweidungsprojekt am Dienstag offiziell gestartet.
Beweidungsprojekt Gräfenhausen mit Rindern, Ziegen und Eseln

Rinder, Ziegen und Esel sind neuerdings als Landschaftspfleger im Gräfenhausener Wingertsberg (Verbandsgemeinde Annweiler) unterwegs. Umweltstaatssekretär Thomas Griese und Landrätin Theresia Riedmaier haben das Beweidungsprojekt am Dienstag offiziell gestartet. Bei einem Vor-Ort-Termin überzeugten sie sich davon, dass die Tiere bereits gute Arbeit leisten. „Hier zeigt sich eindrucksvoll, wie mit vergleichsweise geringem Einsatz von  Material und Personal effektive Naturschutzarbeit geleistet werden kann“, stellte der Staatssekretär fest. Gleichzeitig sei das Projekt ein Publikumsmagnet und leiste damit einen dauerhaften Beitrag zum sanften Tourismus im Biosphärenreservat Pfälzerwald.  Das Umweltministerium habe das Projekt mit 291.000 Euro aus naturschutzrechtlichen Ersatzzahlungen finanziert.  Projektpartner sind die Kreisverwaltung Südliche Weinstraße, die Stadt Annweiler sowie die Naturparkverwaltung.

„Naturschutz und Offenhaltung der Landschaft haben hier im Landkreis Südliche Weinstraße eine sehr hohe Priorität. Wir sind dem Biosphärenstatus aus Überzeugung verpflichtet. Deshalb ist es kein Zufall, dass landesweit das erste originäre Waldweideprojekt in St. Martin verwirklicht werden konnte, dem jetzt ein weiteres Weideprojekt mit der Besonderheit der Freistellung historischer Weinbergs- und Streuobstlagen in Gräfenhausen folgt. Ich danke für die tolle Unterstützung des Landes! Alleine könnten das die Kommunen nicht stemmen“, sagte Landrätin Riedmaier. Gemeinsam mit Staatssekretär Griese dankte sie auch der Initiatorin des Projekts, Andrea Schneider sowie dem Landwirt Bernd Völlinger, der die Tiere betreut.

Die Förderung von Beweidungsprojekten sei ein wichtiger Eckpfeiler der Naturschutzpolitik in Rheinland-Pfalz, betonte Griese. „In Gräfenhausen und in St. Martin zeigt sich par excellence, wie Naturschutz durch Nutzung und unter Einbindung landwirtschaftlicher Betriebe erfolgen kann“, sagte der Staatssekretär. Durch die Beweidung erschließe und reaktiviere der Naturschutz Flächen, die von der modernen Landwirtschaft aufgrund mangelnder Rentabilität längst nicht mehr genutzt würden. In dem 13 Hektar großen Gebiet in Gräfenhausen gestalten die Weidetiere künftig die von Grünland und Streuobstwiesen geprägte Kulturlandschaft und erhalten damit Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten wie Orchideen, Eidechsen, die Schlingnatter und den Neuntöter.

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