„Der erste unbemannte Spritzhubschrauber für den Weinbau wird in Rheinland-Pfalz - entwickelt“, erklärte Weinbaustaatssekretär Thomas Griese heute und freute sich über eine Unterstützung in Höhe von 800.000 Euro durch die Innovationsförderung des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Die Entwicklung einer „Weinbaudrohne“ begann im letzten Jahr am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel in Bernkastel-Kues mit einem Pilotprojekt des Weinbauministeriums. “Wir wollen damit zum Erhalt der wertvollen Steillagen beitragen. Sie prägen die Flusslandschaften in Rheinland-Pfalz und sind so nicht nur für den Weinbau sondern auch für den Tourismus und die Regionalentwicklung von großer Bedeutung“, stellte Griese heraus.
Der Spritzhubschrauber ohne Pilot könne auch kleine Rebflächen und schwer zugänglichen Steillagenweinberge präzise abfliegen, werde tiefer fliegen und so weniger Spritzmittel verwehen als ein großer Hubschrauber. Hinzu kämen Vorteile beim Treibstoffverbrauch, weniger Lärmbelastung und eine geringere Unfallgefahr. Das werde den Pflanzenschutz im Steillagenweinbau verändern, fasste Griese die Erwartungen zusammen.
Ein erstes vom Boden aus gesteuertes Modell wurde im Pilotprojekt bereits erfolgreich getestet. Nun werde ein Prototyp entwickelt, der mit hochpräzisen Steuerungssystemen ausgestattet sei und mit Hilfe eines Autopiloten selbstständig fliege. Die Entwicklung, an der neben dem DLR auch das Institut für Robotik und Mechatronik des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum sowie eine Modelltechnik- und eine Elektronikfirma beteiligt seien, werde drei Jahre dauern und insgesamt über 1,2 Millionen Euro kosten, berichtete Staatssekretär Griese. Die Projektpartner aus Pflanzenschutz, Technik und Forschung seien aufeinander angewiesen und ergänzten sich hervorragend.