Die Verbandsgemeinde Südeifel erhält für die klimafreundliche serielle Sanierung der Turnhalle der Grundschule 100.000 Euro aus der „Schwerpunktregion Holzbau Trier“. Die Mittel stammen aus dem „Klimabündnis Bauen in Rheinland-Pfalz“ des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität.
Klimaschutzministerin Katrin Eder sagte: „Der Bausektor ist für rund 40 Prozent der CO2 Emissionen, und für etwa 50 Prozent des globalen Ressourcenverbrauchs verantwortlich. Das muss sich dringend ändern, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen. Der Gebäudebestand der Nachkriegszeit stellt eine der größten Herausforderungen für die Klimaziele unseres Landes dar. Einerseits ist es sinnvoll, den Bestand zu erhalten und somit die Energie, die für die Herstellung der Bauwerke bereits aufgewendet wurde, zu erhalten. Andererseits sind die Rahmenbedingungen oft komplex und eine Sanierung mit mehr Herausforderungen verbunden als ein Abriss und Neubau. Daher brauchen wir Leuchtturmprojekte, wie dieses in Körperich, die mit guten Ideen vorangehen und als Muster für andere Kommunen und öffentliche Bauherrn dienen können. Gerne unterstützt mein Haus dieses Projekt finanziell mit 100.000 Euro für den Einsatz nachwachsender Rohstoffe über die ‚Schwerpunktregion Holzbau Trier‘.“
Da die Turnhalle für den Schulbetrieb der Schule und darüber hinaus auch funktionierender Anlaufpunkt für die Gemeinde ist, hat sich die Verbandsgemeinde Südeifel dazu entschlossen, die Sanierung zu ermöglichen. Die Turnhalle gehört entsprechend den Standards des Baujahres 1971 zu den 25 Prozent energetisch schlechtesten Gebäuden des deutschen Gebäudebestandes. Die energetische Sanierung der Turnhalle ist somit ein Beitrag der Verbandsgemeinde Südeifel zur Transformation des Gebäudebestandes hin zu der für das Jahr 2045 angestrebten Klimaneutralität.
Bei der Umsetzung und auch nach Fertigstellung wird das Projekt interessierten Personen als Informations- und Weiterbildungsobjekt zur Verfügung stehen, da es Lösungen für ökologische, ökonomische und technische Herausforderungen unserer Zeit und eine Blaupause für die Sanierung von vielerorts vorhandenen Turnhallen gleichen Bautyps liefert (Modellcharakter).
Folgende Punkte zeichnen das Projekt aus:
- Vorhandene Schadstoffe werden zurückgebaut und fachgerecht entsorgt (zum Beispiel die asbesthaltige Fassadenverkleidung).
- Aufgrund wirtschaftlich bestmöglicher Dämmung der Gebäudehülle Verringerung des Primärenergiebedarfs um 94 Prozent (erreicht wird KfW Energieeffizienzgebäude 40).
- Die verwendeten Baustoffe sind größtenteils aus nachwachsenden Rohstoffen aus der Region.
- Zirkuläres Bauen: Getreu dem Motto „wir bauen mit dem, was da ist“ wird möglichst viel (unbelastetes) Baumaterial des Bestandsgebäudes wiederverwertet. So wird zum Beispiel die Eindeckung des Daches des Umkleidetraktes zur späteren Verkleidung des Umkleidetraktes widerverwendet. Das Holz des zurückgebauten Daches wird zum Aufbau der Dämmfassade verwendet.
- Die „Serielle Sanierung“ ermöglicht eine schnelle Sanierung die den Schulbetrieb möglichst wenig beeinträchtigt. Dabei werden zum Beispiel die neuen Fassadenelemente beim Holzbaubetrieb vorgefertigt und nur zur Montage zur Baustelle gebracht.
- Das neue Flachdach auf dem Umkleidetrakt soll begrünt werden und somit einen Beitrag zum Artenschutz und zum Wärmeschutz liefern.
- Die Beleuchtung wird durch energiesparende LED-Lampen erfolgen.
- Eine Photovoltaikanlage (ca. 32 kWp) wird erneuerbaren Strom liefern.
Hintergrund
Das Projekt ist das erste Förderprojekt der neu gegründeten „Schwerpunktregion Holzbau Trier“. Die Mittel für die „Schwerpunktregion Holzbau Trier“ stellt das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität über das „Klimabündnis Bauen in Rheinland-Pfalz“ zur Verfügung. Das Ziel der „Schwerpunktregion Holzbau Trier“ ist es den Holzbau in der Region zu stärken. Die „serielle Sanierung“ der Schule mit nachwachsenden Rohstoffen wird mit 100.000 Euro gefördert.
Zusätzlich wird die Realisierung des Projekts mit 500.000 Euro aus dem „Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation“ (KIPKI) des Klimaschutzministeriums gefördert.
Weitere Informationen zum Klimabündnis Bauen finden Sie hier
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