„Bahnlärm vor allem von Güterzügen beeinträchtigt die Gesundheit und die Lebensqualität der Menschen im Mittelrheintal. Wir setzen uns für die Verbesserung des Lärmschutzes im Schienenverkehr und eine möglichst zügige Umrüstung der Güterwagen auf lärmarme Bremssysteme ein. Um zu überprüfen, wie viele Güterwaggons umgerüstet wurden, wollen wir unsere Messstation in Oberwesel mit einer neuen Messtechnik ausrüsten, die den Lärm jedes Waggons und jeder Achse genau misst“, erklärte Umweltstaatssekretär Thomas Griese heute. In einem Brief an die DB Netz AG fordert Griese die Bahn auf, den Einsatz der Messtechnik zu erlauben. „Die Bahn verweigert uns, die Messungen an der Schiene durchführen, ist aber auch nicht bereit, uns ihre eigenen Messergebnisse, beispielsweise aus der Messstation im rechtsrheinischen Leutesdorf zur Verfügung zu stellen“, kritisierte Griese. Der Staatssekretär hat außerdem seinen Amtskollegen im Bundesverkehrsministerium darum gebeten, auf die DB-Netz AG einzuwirken und so die Messstelleneinrichtung oder Datenherausgabe zu ermöglichen.
Die neue Messtechnik ist in der Lage, für jeden einzelnen Wagen vorbeifahrender Güterzüge festzustellen, ob die Bremsen bereits umgerüstet sind. Auch lässt sich feststellen, ob einzelne Räder Schäden aufweisen, die zu zusätzlichem Lärm führen. Diese Technik sei im Auftrag DB Netz AG bereits im Einsatz, berichtete Griese. Argumente, dass die Technik Sicherheitsprobleme aufwerfe, könnten daher kaum nachvollzogen werden. Dem Einwand der Bahn, dass Messkonzepte einzelner Länder nicht aufeinander abgestimmt sind, entgegnete der Staatssekretär: „Langfristig ist ein bundesweites Messnetz einzelnen Station vorzuziehen. Das darf aber nicht als Argument dienen, diese Messungen gar nicht zu betreiben - zumal es beim Bund auch nach mehrfacher Aufforderung der Länder keine Planungen dazu gibt“, sagte Griese.
Am vergangenen Freitag hat der Bundesrat auf Initiative von Rheinland-Pfalz mehr Lärmschutz an der Schiene gefordert. Unter anderem fordern die Länder erneut ein unabhängiges flächendeckendes Monitoring. Bereits 2012 hat Rheinland-Pfalz einen entsprechenden Beschluss der Länder zu einem Gesetzesvorschlag initiiert, der vom Bund bisher jedoch nicht umgesetzt wurde. „Damit der Lärm auch dauerhaft gemindert wird, müssen die Maßnahmen überprüft und unabhängige Messstationen betrieben werden“, so Griese.
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