Unter dem Motto „Nach Marrakesch – Klimaschutz in Rheinland-Pfalz“ diskutierte Ministerin Höfken mit Fachleuten aus Verbänden, Politik und Wissenschaft, wie es nach Marrakesch im Land weitergeht. „In Rheinland-Pfalz sind mit dem Landesklimaschutzgesetz und dem Klimaschutzkonzept die Weichen zum Handeln gestellt. Bis 2050 soll Rheinland-Pfalz weitgehend klimaneutral werden. Wir wollen dabei Vorbild sein und bis 2030 eine klimaneutrale Landesverwaltung erreichen. Die Fördermaßnahmen wie zum Beispiel aktuell im Bereich Energiesparen und effizienter LED-Straßenbeleuchtung sind auch im Sinne der heimischen Arbeitsplätze und der modernen Entwicklung unseres Landes“, so Höfken. So habe das Wirtschaftsberatungsunternehmen PricewaterhouseCoopers kürzlich errechnet, dass die Maßnahmen im Bundes-Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 nicht nur 60 Millionen Tonnen Klimagase im Jahr 2020 einsparen, sondern auch zu 430.000 neuen Arbeitsplätzen führen könnten, so Höfken.
Der Klimagipfel in Marrakesch endete mit einem starken Signal für mehr Klimaschutz. „Ziel bleibt es, die Erwärmung auf höchstens zwei Grad Celsius zu begrenzen. In Marrakesch ging es den Ländern mit großer Einigkeit um die Umsetzung dieses ehrgeizigen Ziels. Denn tatsächlich laufen wir auf 3,4 Grad Erwärmung zu, mit katastrophalen Auswirkungen nicht nur in den Ländern des Südens, sondern auch bei uns in Rheinland-Pfalz“, so die Ministerin. Von Deutschland werde eine größere Führungsrolle erwartet. „Jetzt dürfen wir nicht zurückbleiben und müssen für die Zukunft von Mensch, Umwelt wie auch unserer Wirtschaft konsequent von schmutziger fossiler Energie auf moderne Energieeffizienz und saubere erneuerbare Energie umsteuern“, sagte Höfken Sie mahnte, im Hinblick auf die bevorstehende Umweltministerkonferenz zu prüfen, ob der Klimaschutzplan der Bundesregierung ausreicht, um die international vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen. Positiv sei, dass mit dem Klimaschutzplan erstmals das Ziel der Klimaneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts benannt werde. Gut sei auch, dass es eine Einbeziehung der einzelnen Sektoren Energie, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft und Gebäude mit Minderungszielen gebe. Kritisch bewertete die Ministerin, dass der Kohleausstieg im Klimaschutzplan nicht explizit genannt werde. Zudem müsse nachgebessert werden, denn Deutschland erreiche mit den bisherigen Maßnahmen die Ziele nicht und stehe mit anderen Politikfeldern im Widerspruch zu den Klimazielen, zum Beispiel beim Erneuerbaren Energien Gesetz.
„Das Zeitfenster zum Handeln wird immer kleiner“, sagte Höfken. In Rheinland-Pfalz war 2014 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen mit plus 1,8 Grad Celsius. 2015 war das zweitwärmste Jahr in Rheinland-Pfalz und global das das wärmste. „Wir erfahren leidvoll die Auswirkungen nicht zuletzt auch bei den Starkregenereignissen in diesem Jahr. Wir kämpfen mit Schädlingen, die wir früher nicht hatten oder sich ausbreitenden Pilzkrankheiten. Die bisherigen Zielmarken und Anstrengungen im Klimaschutz reichen einfach noch nicht aus, um in Gemeinschaft mit den anderen Staaten den für den Menschen gefährlichen Klimawandel aufzuhalten. Das ist in Marrakesch überdeutlich geworden“, so Höfken.