„Ökologischer Landbau ist ein Zukunftskonzept, weil er nicht nur wertvolle Lebensmittel produziert, sondern besonders die Ressourcen schont, zum Erhalt der Artenvielfalt beiträgt, das Klima schützt und die Wertschöpfung im ländlichen Raum stärkt“, sagte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken am Freitag bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) in Bad Dürkheim. Sie würdigte das Engagement der Stiftung, die sich seit Jahrzehnten erfolgreich für die Förderung des ökologischen Landbaus und damit für den Schutz der Umwelt einsetze.
Besonders hob Höfken die Bildungsarbeit der SÖL hervor, die mit Projekten wie dem „Lernort Bauernhof“ schon bei jungen Menschen ansetze, um diese für den Wert von Lebensmitteln aber auch für die Bedeutung bäuerlicher Familienbetriebe zu sensibilisieren. „Indem Sie hautnahe Erlebnisse schaffen, vermitteln Sie ein Bewusstsein für den Wert einer umweltgerechten und verantwortungsvollen Landwirtschaft, die unsere Lebensgrundlagen auch für die kommenden Generationen erhält“, sagte die Ministerin. Sie wies auf zahlreiche Berührungspunkte der Stiftung mit der neuen Landesregierung hin. Dies seien gemeinsame Ziele wie die Stärkung des Öko-Landbaus und gemeinsame Projekte wie der „Partnerbetrieb Naturschutz“. „Unsere Zusammenarbeit ist im wahrsten Sinne des Wortes fruchtbar“, stellte Höfken fest und dankte der Vorsitzenden des Stiftungsrats, Dagi Kiefer und ihren Mitstreitern für das unermüdliche Engagement.
Höfken skizzierte ihre Politik für eine umwelt- und tiergerechte Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz. Das Entwicklungsprogramm PAUL habe ihr Haus gemeinsam mit den Berufsständen und den Verbänden bereits entsprechend umstrukturiert. Unter anderem wurden die Prämiensätze für Öko-Landbau um 20 bis 25 Prozent erhöht und die Mittel für Agrarumweltmaßnahmen um 7,7 Millionen Euro aufgestockt. Geplant sei ein Konzept zur Regionalvermarktung, um den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten zu intensivieren.
Die Ministerin kündigte zudem an, sich im Rahmen der aktuellen Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) weiterhin für die Stärkung der umweltgerechten Landwirtschaft einzusetzen. „Die Pläne der EU-Kommission gehen in die richtige Richtung aber sind weiter zu verbessern“, sagte Höfken. Zu den erforderlichen Nachbesserungen gehörten beispielsweise der Eiweißpflanzenanbau als Greening-Maßnahme, strengere Fruchtfolgevorgaben sowie ein besserer Schutz des Dauergrünlands.
Stiftung Ökologie & Landbau: Der Wirtschaftsingenier Karl Werner Kiefer gründete 1961 die „Georg Michael Pfaff Gedächtnisstiftung“, die sich im Bereich Bildung und Gesundheit engagierte; 1975 kamen die Stiftungen „Ökologischer Landbau“ und „Mittlere Technologie“ hinzu. 1991 wurden die drei Stiftungen zur SÖL mit Sitz in Bad Dürkheim zusammen gelegt.
Öko-Landbau in Rheinland-Pfalz
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Anbaufläche für ökologisch wirtschaftende Betriebe auf 37.733 Hektar fast verdreifacht. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Öko-Betriebe von 423 auf 926. Der Anteil der Ökofläche an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche beträgt 5,3 Prozent.