Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken begrüßt die Protestfahrt der europäischen Milchbauern nach Brüssel, an der am Montag und Dienstag auch Landwirte aus der Eifel teilnehmen. „Mit ihrer Schlepperfahrt weisen die Milchbauern darauf hin, dass ihre Existenz bedroht ist. In den wenigsten Betrieben in Rheinland-Pfalz reicht der aktuelle Milchpreis von gut 30 Cent pro Liter für eine kostendeckende Milcherzeugung aus, zumal die Produktionskosten allein in diesem Jahr um rund 20 Prozent gestiegen sind“, so Höfken. Der durchschnittliche Stundenlohn der heimischen Milchbauern liege derzeit bei nur 7,60 Euro.
Ministerin Höfken weist die Äußerung von Bundesministerin Aigner, wonach es den Milchbauern um „Garantiepreise“ gehe und nun endlich eine Marktorientierung folgen müsse, mit Nachdruck zurück: „Dies ist eine Diffamierung der Anliegen der Bauern, die gerade das Gegenteil fordern: nämlich keineswegs Preisgarantien, sondern flexible, marktgerechte Orientierung an Angebot und Nachfrage.“ Höfken betonte, dass es angesichts der stark schwankenden Preise unerlässlich sei, die Milchpolitik der EU so neu zu regeln, dass die Erzeuger in Europa tatsächlich gestärkt und mehr Nachfrageorientierung sowie Marktstabilität erreicht werden.
Die Ministerin wies darauf hin, dass die Milchwirtschaft über 2000 Arbeitsplätze in den ländlichen Räumen von Rheinland-Pfalz sichere: „Zudem leisten die gut 2100 Milchviehbetriebe mit rund 119.000 Milchkühen mit der Pflege der Grünlandschaften in der Eifel, im Hunsrück, im Hochwald, im Westerwald sowie in der Westpfalz eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe.“
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Agrarpolitik/ Protestfahrt der Milchbauern