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Keine Rückstände nach Großversuch mit Kaliumphosphonat: Land verkürzt Umstellungszeit für beteiligte Ökowinzer

„Untersuchungen zum Großversuch 2016 mit Einsatz von Kalium-Phosphonat im Öko-Weinbau zeigen, dass die gemessenen Rückstände in der Pflanze sich nicht von den Werten unbehandelter Pflanzen unterscheiden. Damit können die Betriebe die Ernte 2017 wieder unter der Kennzeichnung als anerkannte ökologisch erzeugte Produkte vermarkten“ erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken heute.
Weinberg
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Den Großversuch zum Einsatz von Kalium-Phosphonat im Öko-Weinbau haben das Umwelt- und das Wirtschaftsministerium im Juni 2016 gemeinsam gestartet. Die Ernte aus den behandelten Flächen wurde konventionell vermarktet. Mit der Teilnahme am Versuch wurde den Betrieben die Möglichkeit eröffnet, nach einer verkürzten Umstellungszeit von 12 Monaten wieder ökologisch zu vermarkten, erläuterte die Ministerin. Anfang Juni sowie im August 2017 wurden dazu in den teilnehmenden Betrieben Holz-, Rinden-. Blatt- und Beerenproben für eine Rückstandsuntersuchung entnommen. „Die vorliegenden Ergebnisse lassen keinen Unterschied zwischen den letztjährig behandelten und den nichtbehandelten Flächen erkennen“, berichtete Höfken. Die zuständige Behörde, ADD-Trier, habe den am Großversuch beteiligten Betrieben sowie den Kontrollstellen die Verkürzung der Umstellungszeit auf 12 Monate mitgeteilt.

Die Landesregierung fordert seit 2013 die Wiederzulassung von Kaliumphosphonat im Ökoweinbau. Gerade auch die zunehmend extremen Witterungsbedingungen und heftigen Regenfälle führen zu einem starken Befall der Reben durch Falschen Mehltau. „Das kann für Ökowinzer den Totalausfall bedeuten. Und aufgrund des Klimawandels ist zukünftig noch häufiger mit solchen Witterungen zu rechnen. Rheinland-Pfalz setzt sich daher weiterhin dafür ein, dass Kaliumphosphonat für den Ökoweinbau in Europa wieder zugelassen wird“, sagte Höfken.

Hintergrund:
Kaliumphosphonat ist für den ökologischen Weinbau nach EU-Öko-Verordnung derzeit nicht zugelassen Bis 2013 war es als traditionelles und natürliches Pflanzenstärkungsmittel im Öko-Weinbau problemlos erlaubt. Das Land Rheinland-Pfalz hat keine Möglichkeit, das Mittel selbst zuzulassen oder eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen. Das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium haben daher den wissenschaftlichen Versuch für den Einsatz von Kaliumphosphonat im letzten Jahr angelegt. Mit der Teilnahme sollte den Betrieben die Möglichkeit eröffnet werden, gemäß der EU-Öko-Verordnung eine Verkürzung der Umstellungszeit zu ermöglichen.

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