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Katrin Eder: „Pilzwiderstandsfähige Rebsorten schonen Boden, Wasser, Artenvielfalt und Klima“

Klimaschutzministerin Eder gratuliert Initiative „Zukunftsweine“ zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis / Anbau sogenannter „Piwis“ braucht 80 Prozent weniger Pestizide
Zwei Weingläser mit Rot- und Weißwein gefüllt
Zwei Weingläser mit Rot- und Weißwein gefüllt

„Wir brauchen ein Umdenken im Weinbau hin zu weniger schädlichen Pestiziden. Nur so können wir die Grundlage unserer Lebens- und Genussmittel, die Böden, dauerhaft fruchtbar erhalten sowie unser Trinkwasser und die Artenvielfalt schützen. Pilzwiderstandsfähige Rebsorten spielen dabei eine wichtige Rolle“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder am heutigen Freitag auf dem Bio-Weingut Dr. Eva Vollmer in Mainz-Ebersheim. Gemeinsam mit der rheinhessischen Bio-Winzerin Hanneke Schönhals hat Dr. Eva Vollmer Ende 2021 die Initiative „Zukunftsweine“ gegründet. Dafür haben die beiden Winzerinnen den renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Design“ erhalten. „Nachhaltigkeit muss sich auch verkaufen lassen. Unser Ziel ist es, pilzwiderstandsfähige Rebsorten bekannter zu machen und damit das Klima und die Umwelt zu schützen – und das bei höchster Weinqualität. Dafür sprechen zahlreiche Auszeichnungen in nationalen und internationalen Wettbewerben“, so die beiden Winzerinnen.

Pilzwiderstandsfähige Rebsorten, kurz „Piwis“, sind im Vergleich zu herkömmlichen Rebsorten gegenüber Pilzkrankheiten besonders widerstandsfähig und sparen deshalb rund 80 Prozent Pestizide gegenüber herkömmlichen Rebsorten ein. Dies hat Vorteile für die Artenvielfalt, den Wasserhaushalt, die Bodengesundheit und das Klima: Die Rebzeilen müssen weniger oft befahren werden, der Boden kann dadurch besser Wasser aufnehmen und mehr CO2 speichern. Weniger Pestizide bedeuten außerdem weniger Gefahr für Insekten und Bodenlebewesen. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, den Pestizidverbrauch bis 2030 zu halbieren. Vor allem auch, um Insekten zu schützen, die für die Bestäubung vieler Nutz- und Wildpflanzen und damit für unsere Nahrungsgrundlage sorgen.

Piwis wurden bereits vor mehreren Jahrzehnten gezüchtet, werden aber erst in den vergangenen Jahren immer beliebter. In Deutschland werden sie sowohl von Bio- als auch von konventionellen Weinbaubetrieben derzeit auf rund drei Prozent der Weinbaufläche angebaut. Dabei handelt es sich vor allem um die Sorten Souvignier Gris, Phoenix, Hibernal und Cabernet Blanc. 

Bei der Initiative Zukunftswein können sich alle Winzerinnen und Winzer beteiligen, die pilzwiderstandsfähige Sorten anbauen, bislang machen 30 Weinbaubetriebe mit.

Der Anbau der Sorten kann über Mittel aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU, die regionale Vermarktung über Fördermittel aus dem Klimaschutzministerium gefördert werden.

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