Die rheinland-pfälzische Weinbauministerin Ulrike Höfken unterstützt die Initiative der Präsidenten der europäischen Weinbauregionen, die sich gegen jegliche Lockerung beim Pflanzrecht für Reben wendet. Die Präsidenten forderten anlässlich der Versammlung der Europäischen Weinbauregionen (AREV) heute in Brüssel die EU auf, die bewährte Pflanzrechteregelung zu erhalten und zwar für alle Weinkategorien. Höfken bekräftigt die Forderung: „Mit einer Freigabe des Anbaus droht Überproduktion und Preisverfall. Der Weinbau in Steillagen wäre im bisherigen Umfang nicht mehr konkurrenzfähig. Für unsere Weinbauregion in Rheinland-Pfalz würde das einen Identitätsverlust bedeuten.“
Höfken begrüßte es, dass sich Generaldirektor Silva Rodriguez von der Europäischen Kommission offensichtlich schon einmal von einer vollständigen Liberalisierung der Pflanzrechte verabschiedet habe. Der Generaldirektor hatte erstmals in der eigens eingerichteten EU-Arbeitsgruppe ein alternatives System für Wein-Pflanzungen angedeutet. Die Verwaltung der Pflanzungen soll demnach Erzeugerorganisationen, Branchenverbänden oder anderen zuständigen Stellen übertragen werden. Zusätzlich würde ein System mit einer Obergrenze an Weinbauflächen ohne geografische Angabe eingeführt. Höfken bewertet den Ansatz der EU jedoch als unsicher, bürokratisch und mit vielen offenen Fragen behaftet. „Es ist sehr riskant für den Weinbau, sich von einem bewährten und akzeptierten System der Pflanzrechte zu verabschieden und wichtige weinbaupolitische Entscheidungen zu privatisieren“, erklärte die Ministerin und forderte EU-Kommission und -Parlament auf, die Initiative der Weinbaupräsidenten positiv aufzunehmen.