Umweltstaatssekretär Thomas Griese hat am Donnerstag bei der offiziellen Inbetriebnahme der Fluglärmmessstation auf dem Gelände der Integrierten Gesamtschule Mainz-Bretzenheim das besondere Engagement der Bretzenheimer Bürgerinnen und Bürger gewürdigt: „Diese Fluglärm-Messstation ist einzigartig, weil sie durch die finanziellen Beiträge vieler Menschen zustande gekommen ist, die auf diese Leistung stolz sein können. Der Einsatz zeigt, dass Fluglärm ein gewichtiges und vor allem objektives Umweltproblem ist, das nicht nur wenige, womöglich besonders sensible Personen trifft.“
Griese wies darauf hin, dass die Zahl der Flugbewegungen des Frankfurter Flughafens derzeit bei 500.000 Starts und Landungen im Jahr liege. Durch die neue Landebahn müsse mit einer Steigerung um insgesamt 50 Prozent gerechnet werden: „Die Grenze der Belastbarkeit der Menschen im Rhein-Main-Gebiet ist aber längst überschritten, Lärm macht krank“, betonte der Staatssekretär.
Um die Rechtsgrundlage zum Schutz gegen Fluglärm zu verbessern, habe die rheinland-pfälzische Landesregierung eine Gesetzesinitiative in den Bundesrat eingebracht. „Den Vorschlag, den die hessische Landesregierung parallel dazu eingebracht hat, halten wir für völlig ungeeignet, um den von uns beabsichtigten Paradigmenwechsel bei der künftigen Planung von Flugrouten zu erreichen“, sagte Griese. Die rheinland-pfälzische Initiative ziele darauf ab, dass bei der Festlegung von Flugrouten nach den Sicherheitsaspekten dem Lärmschutz, aber auch anderen wichtigen öffentlichen Belangen gegenüber wirtschaftlichen Belangen eine höhere Bedeutung eingeräumt wird. „Wir wollen bei der Festlegung von Flugrouten zudem eine Beteiligung der Kommunen und der Öffentlichkeit erreichen. Dies ist in Planfeststellungverfahren beim Bau von Flughäfen längst üblich, bei der Festlegung von Flugrouten aber bisher nicht. Das wollen wir ändern“, erklärte Griese. Genau in diesem Punkt sei die hessische Landesregierung aber nicht zum Einlenken bereit.
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