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Griese: „Höchste Eisenbahn für mehr Lärmschutz im Mittelrheintal“

Umweltstaatssekretär Thomas Griese hat beim Bahnlärm-Kongress in Boppard gefordert, die Lärmpegel im Mittelrheintal auf ein akzeptables Maß zu senken. „Dass der Bahnlärm die Gesundheit der Bevölkerung im Mittelrheintal beeinträchtigt, haben verschiedene wissenschaftliche Studien hinreichend bewiesen“, so Griese am Freitag.
Schnell vorbei fahrender Güterzug. Foto: fotolia

Umweltstaatssekretär Thomas Griese hat beim Bahnlärm-Kongress in Boppard gefordert, die Lärmpegel im Mittelrheintal auf ein akzeptables Maß zu senken. „Dass der Bahnlärm die Gesundheit der Bevölkerung im Mittelrheintal beeinträchtigt, haben verschiedene wissenschaftliche Studien hinreichend bewiesen“, so Griese am Freitag. Eine teure und langwierige Gesundheitsstudie wie von der Bürgerinitiative „Pro Rheintal“ gefordert, sei aus Sicht der Landesregierung nicht notwendig: „Stattdessen ist es höchste Eisenbahn, dass die Erkenntnisse aus den vielen und eindeutigen Studien endlich durch Bund und Bahn als Eigentümer und Verursacher in praktisches Handeln umgesetzt werden.“ Wo bauliche Schallschutzmaßnahmen für mehr Lärmschutz nicht ausreichten,  müssten zumindest in der Nacht Betriebsbeschränkungen wie Tempolimits oder Fahrverbote für laute Güterwagen erlassen werden.

Die Weltgesundheitsorganisation sehe bereits nächtliche Mittelungspegel von 55 Dezibel als gefährlich für die menschliche Gesundheit an, erklärte der Staatssekretär:  „Die Pegel im Mittelheintal liegen mehr als 25 Dezibel über dieser Grenze, das zeigen die Messungen der Landesregierung in Oberwesel.“ Wo jede Nacht 100 Güterzüge durchrauschten, wachten die Anwohner im Durchschnitt zehn Mal auf. Jeder Fünfte fühle sich hochgradig schlafgestört. Dies gehe aus einer bereits 2012 vom Umweltministerium veröffentlichten Studie hervor, so Griese: „Tagsüber leidet die Lebensqualität und der Tourismus unter dem Bahnlärm.“

Griese wies darauf hin, dass die Zahl der Güterzüge bis 2025 um 36 Prozent ansteigen werde, auf der linken Rheinseite werde in der Nacht sogar ein Anstieg um 50 Prozent vorausgesagt. „Dass die Bundesregierung angesichts dieser unerträglichen  Lärmbelastung mit den Ländern um die Finanzierung von Lärmschutzmaßnahmen feilscht, ist schon fast zynisch“, sagte Griese. Er kündigte an, dass sich die Landesregierung auf Bundesebene weiterhin mit Nachdruck für eine Verbesserung der Rechtsgrundlagen beim Lärmschutz einsetzen werde. Neben Betriebsbeschränkungen und Sanktionen für zu laute Güterzüge seien unter anderem verbindliche Lärmgrenzwerte für bestehende Bahnstrecken und strengere Regeln für den Schutz der Nacht dringend erforderlich.

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