| Lärmschutz

Griese fordert DB Netz AG zu Transparenz bei Messung des Bahnlärms im Mittelrheintal auf

Die DB Netz AG hat angekündigt, die Messstation in Leutesdorf zur Ermittlung des gesundheitsschädlichen Bahnlärms im Mittelrheintal abzubauen. „Diese Nachricht ist besonders pikant, da wir das Unternehmen einerseits mehrfach aufgefordert haben, uns die Messdaten zur Verfügung zu stellen.

Andererseits verweigert uns die DB Netz AG die Unterstützung, unsere eigenen Messungen zu verbessern. Durch den Abbau der Station wird uns nun die Möglichkeit genommen, den tatsächlichen akustischen Zustand der Güterzüge im Mittelrheintal nachzuweisen“, sagte Griese heute in Mainz.  Das Umweltministerium fordere das Unternehmen nun auf, umgehend zur Transparenz bei der Ermittlung des Bahnlärms an dieser wichtigen Strecke beizutragen, erklärte der Staatssekretär.

Die Messtechnik der Station Leutesdorf ist in der Lage, für jeden einzelnen Wagen der vorbeifahrenden Güterzüge festzustellen, ob die Bremsen bereits auf Flüster-bremsen umgerüstet sind. Auch lässt sich ermitteln, ob einzelne Räder Schäden aufweisen, die zu zusätzlichem Lärm führen. „Um zu überprüfen, wie viele Güterwaggons umgerüstet wurden, wollen wir unsere Messstation in Oberwesel mit dieser Messtechnik ausbauen“, erläuterte Griese. „Die DB Netz AG verweigert uns jedoch auch nach mehrfacher Aufforderung die Umrüstung dieser Station.“ Als Eigentümer des Schienennetzes obliegt die Zustimmung dem Unternehmen.

„Wir akzeptieren es nicht, dass die DB Netz AG einerseits die Messstation in Leutesdorf abbaut und uns die Bahnlärmdaten nicht übermittelt sowie andererseits bei der Umrüstung unserer Station in Oberwesel in Verweigerungshaltung verfällt“, sagte der Umweltstaatssekretär. Der Bahnlärm von Güterzügen beeinträchtige die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen im Mittelrheintal. Daher setzt sich das Umweltministerium seit langem für den Lärmschutz entlang der Nord-Süd-Linie ein.

Zum Hintergrund:

Im Dezember 2015 hatte eine Mehrheit der Länder im Bundesrat der rheinland-pfälzischen Initiative für mehr Lärmschutz an der Schiene zugestimmt und die Bundesregierung aufgefordert, endlich wirksame gesetzliche Maßnahmen zur Reduzierung des Bahnlärms auch an Bestandsstrecken zu ergreifen. Das Umweltministerium forderte die Bundesregierung unter anderem auf, die im Koalitionsvertrag versprochene Gesetzesänderung umzusetzen, wonach ab Ende 2020 keine lauten Güterwagen mehr in Deutschland und damit auch nicht im Mittelrheintal eingesetzt werden dürfen, und dieses Verbot durch Messstationen zu überwachen.

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