„Mit dem jetzt anstehenden Renaturierungsprojekt wird dem Heimersheimer Bach wieder ein Stück seiner Ursprünglichkeit zurückgegeben. Gleichzeitig schaffen wir in und an dem Gewässer wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, steigern den Naherholungswert für die Bürgerinnen und Bürger und verbessern darüber hinaus den Hochwasserschutz vor Ort“, unterstrich Umweltministerin Ulrike Höfken heute im Alzeyer Stadtteil Heimersheim. Dort überreichte sie einen Förderbescheid über insgesamt 716.400 Euro. Mit den vom Land bereit gestellten Geldern, mit denen 90 Prozent der Maßnahmen finanziert werden, soll unter anderem der Bach aus seinem bislang begradigten Bett befreit und das stellenweise noch extrem tiefe Bachbett zurückgebaut werden. Auch werden Gewässerrandstreifen geschaffen, neue artenreiche Feucht- und Blühwiesen angelegt und standorttypische Stauden und Erlenheister angepflanzt.
„Das Gewässerrenaturierungsprogramm „Aktion Blau Plus“ ist ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die bis 2027 eine gute Gewässerqualität in allen Bächen, Flüssen und Seen vorsieht. 30 Prozent unserer heimischen Bäche, Flüsse und Seen sind mittlerweile in einem guten oder sehr guten ökologischen Zustand. Gleichzeitig bedeutet diese Zahl jedoch auch, dass uns – wie hier am Heimersheimer Bach – noch viel zu tun bleibt.
Weiter wies Höfken darauf hin, dass mit den Renaturierungsprojekten auch ein wichtiger Beitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz geleistet werde. So würden im Rahmen der Umgestaltungsmaßnahmen in Alzey auch Retentionsräume geschaffen und durch die Umgestaltung des Bachlaufes sowie die Vergrößerung und das Aufrauhen des Gerinnequerschnitts der Abfluss des Wassers verzögert.
„Der Klimawandel lässt sich nicht leugnen. Er hat weltweit bereits seine Spuren hinterlassen und stellt uns schon jetzt vor große Herausforderungen. Rheinland-Pfalz zählt zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen. Das zeigt sich unter anderem an der Zunahme extremer Wetterereignisse wie Hitze- und Trockenperioden oder Sturm, Hagel und Starkregen, die in vielen Gemeinden im Land erhebliche Schäden verursacht haben. Wir müssen damit rechnen, dass sich die Trends fortsetzten, d.h. Hochwasserabflüsse an großen Flüssen und Wetterextreme, die an kleinen Gewässern dann zu extremen Hochwasser führen, zunehmen.“ Dem gelte es vorzubeugen. Sie habe deshalb veranlasst, dass die Erstellung örtliche Hochwasserschutzkonzepte mit 90 Prozent gefördert würden. Rund 500 Kommunen seien inzwischen dabei, ein solches Konzept aufzustellen oder umzusetzen. „In den kommenden Jahren sollen bis zu 1.800 weitere Städte und Gemeinden folgen. Wir stellen als Land hierfür rund 18 Millionen Euro zur Verfügung“, so die Ministerin abschließend.