Der Luchs punktet sowohl durch sein gewinnendes Aussehen, seine verwandtschaftlichen Nähe zu den vertrauten Hauskatzen aber auch aufgrund seiner Rolle im Ökosystem. Bei lediglich einem von hundert Befragten löst die Tierart negative Gefühle aus.
Die Ergebnisse der Befragung machen auch deutlich, dass bislang etwa jeder Fünfte ein gesteigertes Interesse am Thema Luchs zeigt. Zwei Drittel kennen die Pläne der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, eine Wiederansiedlung der Wildkatze im Biosphärenreservat Pfälzerwald durchzuführen und wünschen sich, zukünftig weitere Details über das Vorhaben zu erfahren. Darüber, dass das Projekt vor allem dem Naturschutz dient, aber die Region Pfälzerwald mit der neuen Tierart auch für Waldbesucher attraktiver wird, sind sich die meisten Befragten einig. Wie sich die Betroffenheit von Bauern oder Jägern aber konkret gestaltet, ist rund 20 Prozent der Befragten nicht klar. Dass auch die Jagdverbände das Projekt unterstützen, ist im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen.
„Bemerkenswert ist die breite Zustimmung zum Luchs selbst, die aus der Befragung deutlich wird, aber auch die große Bekanntheit, die das Projekt bislang schon in der Region erreicht hat“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Ulrich Schraml, der ähnliche Untersuchungen bereits in Bayern und Baden-Württemberg durchgeführt hat. „Die Ergebnisse der Befragung sprechen für die erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit des Luchsprojektes und vor allem für die breite Allianz, die das Vorhaben unterstützt“, freut sich Umweltministerin Höfken. Dies sei eine gute Voraussetzung für die bevorstehende Freilassung der ersten Luchse im Pfälzerwald. Jochen Krebühl von der Stiftung Natur und Umwelt ergänzt: „Es ist uns ein Ansporn, dass sich die Befragten weitere Informationen wünschen. Dem werden wir gerne nachkommen.“
Bis 2020 sollen im Rahmen des von der EU geförderten Wiederansiedlungsprojekts für Luchse insgesamt 20 Tiere im Biosphärenreservat Pfälzerwald freigelassen werden. Den Anfang machen drei Luchswaisen aus der Slowakei, die im Sommer ausgewildert werden sollen. Zudem wurden in der Schweiz die ersten Luchse gefangen und mit GPS-Halsbändern gekennzeichnet. Genaue Termine für die Freilassungen stehen noch nicht fest.
Hintergrundinformation zur Befragung:
Für die Untersuchung, die Freiburger Wissenschaftler von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Kooperation mit der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz durchgeführt hatten, wurden 318 zufällig ausgewählte erwachsene Menschen in der Region Pfälzerwald telefonisch interviewt. Dabei waren sowohl Fragen zum Luchs selbst, seiner geplanten Rückkehr in den Pfälzerwald wie auch zur gewünschten Form der Informationsübermittlung zum Wiederansiedlungsprojekt von Interesse.
Mehr Informationen zum LIFE Luchs Projekt Pfälzerwald der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz im Internet unter <link http:>www.luchs-rlp.de.
Ansprechpartner für die Befragung:
Prof. Dr. Ulrich Schraml
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
Abteilung Wald und Gesellschaft
<link ulrich.schraml>ulrich.schraml@forst.bwl.de
Tel. 0761-4018-165 oder 0172-3425123
Für das LIFE Luchs Projekt Pfälzerwald:
Sylvia Idelberger
Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz
Projektbüro LIFE Luchs
<link sylvia.idelberger>sylvia.idelberger@snu.rlp.de
Tel. 06306-911156