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652.000 Euro Bächelbach-Renaturierung - Griese: Förderprojekt verbindet Hochwasserrückhalt und ökologischen Mehrwert

Gleich drei Starkregenereignisse binnen weniger Tage im Sommer 2014 waren es, die im Einzugsbereich des Bächelsbachs in Niederzissen für zum Teil verheerende Schäden durch Hangabrutsche und Überflutungen sorgten. Um derartige Folgen zukünftig zu verhindern, hat die Verbandsgemeinde Brohltal ein örtliches Hochwasserschutzkonzept in Auftrag gegeben, das auch die Renaturierung des Gewässers vorsieht.

Den Bescheid über 652.000 Euro mit dem das Land die Kosten zu 90 Prozent übernimmt, hat Umweltstaatssekretär Thomas Griese heute in Niederzissen überreicht.

„Neben den Hochwassergefahren, die von unseren großen Flüssen ausgehen, beschäftigen uns zunehmend auch abseits der Flüsse Überschwemmungen durch Starkregenereignisse“, so Griese. „Extreme Wetterphänomene treten weltweit immer häufiger und auch bei uns in Deutschland auf und werden angesichts des Klimawandels weiter an Brisanz gewinnen. Bereits jetzt geht die Hälfte aller Hochwasserschäden auf Starkregenfälle zurück, und Klimaforscher erwarten, dass extreme Wetterereignisse zunehmen. Das bedeutet: Wir brauchen mehr Vorsorge um Schäden zu vermeiden“.

Dieses Vorsorgekonzept verfolgend, sollen in Niederzissen Maßnahmen zur Gewässerentwicklung und zur Schaffung von Rückhalteräumen vorgenommen werden. So erhält der Bach ein breiteres und flacheres Bett wodurch die Talaue reaktiviert und der Retentionsraum vergrößert wird. Daneben wird das Gewässer über eine Länge von rund 800 Metern renaturiert, auf einem rund 300 Meter langen bisher verrohrten Abschnitt offengelegt.

„Mit der vorgesehenen Renaturierung und der Schaffung von Rückhalteraum wird hier vor Ort aber nicht allein der Hochwasserschutz vorbildlich verbessert. Die Maßnahme bringt auch ganz im Sinne der Aktion Blau Plus deutliche ökologische Mehrwerte in dem wertvolle Gewässerstrukturen gefördert und die Durchgängigkeit hergestellt werden“ so der Staatssekretär.

Angesichts der gesamten Investitionen, die sich auf rund 725.000 Euro belaufen, wies Griese abschließend auch auf die Bedeutung des 2013 eingeführten Wassercents hin. „Durch seine 100 prozentige Zweckbindung ermöglicht er die Finanzierung solcher wichtiger Maßnahmen, die von den Kommunen alleine nicht zu tragen wären“.

 

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