Essen für den Klimaschutz
Unser gesamtes Ernährungssystem (Landwirtschaft, Verarbeitung, Transport und die Lagerung von Lebensmitteln) ist weltweit für mehr als ein Drittel aller Treibhausgasemissionen (THG) verantwortlich. Die Lebensmittelproduktion ist einer der größten Verursacher von menschengemachten THG-Emissionen, am Ende landen jedoch bis zu 40 % aller Lebensmittel im Abfall. Das heißt, wenn wir unsere Erde und unser Klima schützen möchten, können wir durch Ernährung, Einkauf und Umgang mit unseren Lebensmitteln viel bewirken.
Wann entstehen die Treibhausgase?
Entlang der Produktionskette von Lebensmitteln werden unterschiedlich hohe THG-Emissionen erzeugt. Studien ermittelten, dass die Landwirtschaft einschließlich ihrer Vorleistungen wie Maschinen- und Düngerproduktion mit 45-60 % den größten Anteil an THG innerhalb des Ernährungssystems verursacht, gefolgt von den Endkonsumenten mit rund 20 % (für Kühlen, Kochen, Spülen etc.). Von der Verarbeitung über Verpackung, Transport und Lagerung bis zum Handel zeigen sich bei den Studien größere Schwankungen, die zwischen 1 und 12 % liegen.
Der Hauptanteil der THG-Emissionen im Ernährungssystem geht global gesehen wie auch in Deutschland auf tierische Produkte zurück. Tierische Produkte verursachen nahezu 70 % der ernährungsbedingten Klimagase, pflanzliche Produkte dagegen nur knapp ein Drittel. Besonders energieaufwändig ist die Fleischproduktion. Ein Beispiel: Für die Herstellung von 1 kg Fleisch sind durchschnittlich bis zu 10 kg Getreide notwendig. Es ist also klimabelastender, tierische Produkte herzustellen als Getreide, Gemüse oder Obst wachsen zu lassen. Auch wenn die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als 300 bis 600 g Fleisch pro Woche zu essen, dominieren in deutschen Küchen Fleisch und Wurst sowie andere tierische Produkte wie Milch, Butter, Käse, Wurst und Fleisch. Ein Ernährungsstil, der die persönliche Klimabilanz stark belastet.
Bio-Lebensmittelprodukte tragen zum Klimaschutz bei
Der ökologische Landbau leistet durch seine besonders umweltschonende Wirtschaftsweise, wie z. B. den Verzicht auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und mineralischen Stickstoffdünger, eine flächengebundene Tierhaltung und den Anbau vieler verschiedener Arten auf den Feldern einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Böden, Gewässern sowie der Biodiversität.
Die Bewertung der Auswirkung von landwirtschaftlichen Aktivitäten auf das Klima hängt in hohem Maße davon ab, welche Kriterien einbezogen werden und wie umfangreich diese betrachtet werden. Auch spielt das Management des landwirtschaftlichen Betriebs eine große Rolle. Ein großer Vorzug des ökologischen Landbaus in Bezug auf den Klimaschutz und auch die Anpassung an geänderte Klimabedingungen ist die humusfördernde Wirtschaftsweise bedingt durch den Anbau vielfältiger Fruchtfolgen mit Kleegras und die organische Düngung in Form von Mist oder Kompost. Dies fördert die CO2-Bindung. Der humusschonende Ackerbau aber auch der Verzicht auf energieaufwändig hergestellte Stickstoffdünger und Pflanzenschutzmittel tragen auch dazu bei, dass ökologisch wirtschaftende Betriebe bei den auf die Fläche bezogenen THG-Emissionen in der Regel besser abschneiden. Werden die THG auf die erzeugte Produktmenge bezogen, so führen die in der Regel geringeren Erträge und Leistungen im tierischen Bereich oftmals zu vergleichbaren THG-Emissionen wie in der konventionellen Landwirtschaft.
Lebensmittelverschwendung vermeiden
In Deutschland landen jedes Jahr etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. 59 % davon, also 6,5 Millionen Tonnen, stammen aus den privaten Haushalten. Das heißt jede/r Deutsche wirft jährlich 78 kg Lebensmittel weg. Dabei wären etwa 40 % dieser Lebensmittelabfälle vermeidbar oder teilweise vermeidbar. Durch die Reduzierung der vermeidbaren Lebensmittelabfälle könnten im Jahr durchschnittlich 137 € pro Haushalt eingespart werden. Der größte Teil der vermeidbaren Lebensmittelabfälle in Privathaushalten entfällt auf Gemüse (18 %) und Obst (17 %), gefolgt von Backwaren (13 %). Aber auch die Landwirtschaft, Gaststätten, Kantinen, Uni und Schulmensen sowie Lebensmittelindustrie und Handel tragen zu dieser Verschwendung bei.