| Neubau Nano-Membran-Kläranlage

Neue Kläranlage filtert nanokleine Teilchen – Höfken startet Pilotprojekt

„Die neue Nano-Kläranlage in Petersberg geht innovative Wege im Gewässerschutz. Die größte Membrankläranlage im Land filtert kleinste Teilchen und erprobt die neue Technik unter wissenschaftlicher Begleitung“, erklärte Umweltministerin Höfken bei der Einweihung des Neubaus der Anlage in der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen-Wallhalben.
Umweltministerin Höfken bei der Einweihung der neuen Kläranlage Petersberg

„Die neue Nano-Kläranlage in Petersberg geht innovative Wege im Gewässerschutz. Die größte Membrankläranlage im Land filtert kleinste Teilchen und erprobt die neue Technik unter wissenschaftlicher Begleitung“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken heute bei der Einweihung des Neubaus der Nano-Keramik-Membran-Kläranlage in der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen-Wallhalben. „Das Pilotprojekt der Gemeinde ist ein Beitrag, um sauberes und bezahlbares Wasser auch für zukünftige Generationen zu erhalten“, betonte Höfken. Etwa 73 Prozent der Bäche und Flüsse im Land haben noch nicht den guten Zustand erreicht, den die europäischen Richtlinien vorschreiben. Die Landesregierung unterstütze die Kommunen daher allein in diesem Jahr mit 95 Millionen Euro für wasserwirtschaftliche Maßnahmen. Die Anlage in Petersberg fördere das Land als Pilotprojekt mit rund 1,58 Millionen Euro.

Die Keramikfilter der Kläranlage haben Poren im Nanobereich. Sie sind 2000mal kleiner als ein Haar und können zum Beispiel den Eintrag von gefährlichen Keimen und Bakterien in die Gewässer reduzieren. Das sei auch gerade im Hinblick auf zunehmende Resistenzen ein wichtiger Beitrag, so Höfken. Eine weitere Besonderheit des Projekts ist die begleitende Forschung. Das Zentrum für innovative Abwassertechnologien der TU Kaiserslautern prüft über 18 Monate den Nährstoffabbau und die Energieeffizienz der Anlage und untersucht außerdem, ob auch Mikroschadstoffe wie Arzneimittelreste oder Pflanzenschutzmittel zurückgehalten werden können.

Höfken wies darauf hin, dass das Umweltministerium im letzten Jahr die Förderung der Wasserwirtschaft auf mehr Umwelt- und Verbraucherschutz neu ausgerichtet habe. Neue Förderschwerpunkte, wie die Sanierung von Kanälen, mehr Energieeffizienz von Anlagen, der Bau privater Kleinkläranlagen wurden verankert. Ein Leistungsvergleich (Benchmarking), der mehr Transparenz beim Wasserpreis bietet, wurde eingeführt. Bürger und Bürgerinnen werden stärker an der Realisierung wasserwirtschaftlicher Planungen beteiligt.

Eine zentrale Herausforderung für die Kommunen und das Land Rheinland-Pfalz sei auch die Sicherstellung der Klärschlammentsorgung. Umweltministerin Höfken übergab der Verbandsgemeinde im Rahmen der Einweihungsfeier auch einen Förderbescheid für eine Klärschlammvererdungsanlage, die in der Ortsgemeinde Rieschweiler-Mühlbach entsteht. Das Land unterstützt das Vorhaben mit 383.700 Euro.

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