Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken forderte die Bundesregierung auf, abgestimmt zu handeln statt vernebelte Debatten aufzuwerfen. „Dazu gehören ein Stopp des Beimischungszwangs sowie vor allem ein konsequentes Vorgehen gegen die gigantischen Futtermittelimporte“, so Höfken. Diese stünden in weitaus größerer Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau als Energiepflanzen. Allein Europa entziehe den Entwicklungsländern über Futtermittelimporte rund 30 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Fläche, die dort für die Lebensmittelversorgung fehle. „Hier ist Handeln aber Fehlanzeige, denn dazu müsste die Bundesregierung gegen den hohen Fleischkonsum sowie die Massentierhaltung und deren Lobby vorgehen“, erklärte Höfken.
Eine differenzierte Debatte und ein Kurswechsel im politischen Umgang mit Agrotreibstoffen seien nötig, forderte die Ministerin. Der Einsatz von Pflanzenenergie für Millionen PKWs verschärfe die Konkurrenz um Anbauflächen und sei ein Irrweg. Dagegen sei der Einsatz von reinen Pflanzenölen als Treib- und Schmierstoffe zum Beispiel in umweltsensiblen Bereichen der Landwirtschaft oder Gewässerschutzgebieten äußerst sinnvoll. Ein Tropfen Mineralöl könne eine Million Liter Wasser verunreinigen. In Rheinland-Pfalz wolle man daher im Bereich der gewässerschonenden Landwirtschaft Maßnahmen und Initiativen zum Einsatz der Pflanzenöle ergreifen, kündigt die Ministerin an. Sie werde sich zudem für entsprechende Initiativen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ und der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) einsetzen, so Höfken.
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