Die Gemeinde setze die Ziele der nationalen und der Landes-Biodiversitätsstrategie ganz praktisch auf lokaler Ebene um. „Dazu bringt Herxheim den Naturschutz mit der Landwirtschaft zusammen und bindet vorbildlich die Menschen ein“, so Höfken. Mit der heutigen Auftaktveranstaltung ruft die Gemeinde alle auf, ob Landwirt, Gartenbesitzer oder Pächter, Jugendlicher oder Rentner, zum Erhalt der Artenvielfalt in Herxheim beizutragen.
Laut aktuellem Artenschutzreport des Bundesamtes für Naturschutz ist in Deutschland jede dritte Art gefährdet. Allein in Rheinland-Pfalz seien rund 50 Prozent der Brutvogelarten gefährdet. Ihr Bestand sei in den letzten 25 Jahren um die Hälfte zurückgegangen, führte Höfken aus. Auch um die Bienen stehe es nicht gut. In Deutschland leben über 560 Bienenarten. Mehr als die Hälfte, nämlich 293 der 563 Wildbienen-Arten, sind mehr oder weniger stark in ihrem Bestand bedroht. Bienen bestäuben 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen. „Das zeigt, mit dem Schutz der Artenvielfalt, trägt Herxheim dazu bei, unsere Lebensgrundlagen zu erhalten“, so die Ministerin.
Vor allem die Bauern und Winzer seien es, die die Kulturlandschaft gestalten und damit die Lebensräume von wildlebenden Tieren und Pflanzen. Bei ihnen liege ein Schlüssel für die dauerhafte Erhaltung der Lebensraum- und Artenvielfalt. Daher mache das Land den Bauern Angebote, ihre Betriebe ökologischer auszurichten, die Artenvielfalt zu erhalten und die Kulturlandschaften zu pflegen. Die „Partnerbetriebe Naturschutz“ des Landes Rheinland-Pfalz zum Beispiel machen Naturschutz zum festen Bestandteil ihrer Arbeit und lassen Raum für die Natur, zum Beispiel mit Blühstreifen im Acker. Hier im Landkreis Südliche Weinstraße gebe es bereits fünf Partnerbetriebe Naturschutz, stellte Höfken heraus.
Herxheim will der Natur in der Gemeinde Raum verschaffen. Unter anderen sollen 10 Prozenten des Waldes aus der Nutzung genommen werden, also der Natur überlassen werden. „Auch hiermit kommt die Gemeinde auf lokaler Ebene zu 100 Prozent der nationalen und der Landesbiodiversitätsstrategie nach“, sagte Höfken. Das Land überlasse bis 2020 in der Staatswaldfläche 10 Prozent der natürlichen Entwicklung.