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Staatssekretär Griese: Transformationsprozess in der Gaswirtschaft notwendig

„Die Zukunft unserer Energieversorgung ist erneuerbar, dezentral und flexibel. Das bedeutet auch, dass der Anteil an fossilem Erdgas im Strom-und Wärmesektor abnehmen wird. Stattdessen wird es Strom aus Wind und Sonne sowie Wärme aus Wärmepumpen, Biomethan und Power-to-heat geben“, sagte Umweltstaatssekretär Thomas Griese bei der 33. Tagung des Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz (LDEW).
Bildcollage mit Windrad und Sonnenkollektoren
Bildcollage mit Windrad und Sonnenkollektoren

„Dabei wird der Biogaswirtschaft in einem regenerativen Energieversorgungssystem eine zentrale Rolle zukommen. Denn eine Gasinfrastruktur mit flächendeckendem Leitungssystem und den vorhandenen Gas-speichern sind für den Erfolg der Energie- und Wärmewende absolut notwendig, weil diese wiederum die Voraussetzung für das Erreichen unserer Klimaziele sind.“

Energie- und Wärmewende unumgänglich

Die klimaschutzpolitischen Ziele des Landes Rheinland-Pfalz sind bereits im Jahr 2014 im Landesklimaschutzgesetz rechtlich verankert worden. So sollen im Vergleich zum Jahr 1990 die Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 40 Prozent reduziert werden. Bis zum Jahr 2050 wird die Klimaneutralität angestrebt. „Erdgas hat in Rheinland-Pfalz einen überdurchschnittlichen Anteil an der Energieversorgung – er lag im Jahr 2015 bei fast 30 Prozent des rheinland-pfälzischen Endenergieverbrauchs“, sagte Griese und betonte: „Erdgas ist ein fossiler Brennstoff. Daher geht es nun darum, einen grundlegender Transformationsprozess von einer zentral ausgerichteten Energieversorgung auf der Basis konventioneller Energieträger hin zu einem dezentralen, effizienten und flexiblen, regenerativen Energieversorgungssystem aufzubauen.“ Dieser Prozess können nur durch die aktive Unterstützung insbesondere der regionalen Energiewirtschaft erfolgreich und wirtschaftlich optimal gestaltet werden. „Ich sage es ganz offen: Mit einem steigenden Anteil der Erneuerbaren im Strom- und Wärmesektor und durch die energetische Sanierung des Gebäudesektors wird zwangsläufig ein Umsatzrückgang bei der Gasversorgung im Endkundenbereich verbunden sein“, so Griese. „Dieser wird aber durch neue Aufgaben für die Gaswirtschaft mehr als kompensiert werden.“

EEG 2017: Nachbesserungen dringend erforderlich

Der Umweltstaatssekretär verwies auf die falschen Weichenstellungen im Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) aus dem Jahr 2017: „Der Bund muss hier zwingend nachjustieren: Die Wiedereinführung des Biomethan-Bonus und die Abschaffung des Flex-Deckels im EEG sowie die Befreiung von Power-to-Gas-Speicheranlagen von allen Letztverbraucherabgaben stellen erste Schritte dafür dar.“ Auch aufbereitetes Biomethan müsse zukünftig in wesentlich größerem Umfang im bestehenden Erdgasnetz saisonal gespeichert werden. „Daher muss der Gasaufbereitungsbonus, der im EEG 2014 gestrichen worden war, bei der kommenden EEG-Novelle dauerhaft wieder in das Gesetz aufgenommen werden, um auch hier die notwendigen Investitionen anzureizen.“

 

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