| Energie/Ländlicher Raum

Höfken: Wind- und Bioenergie bietet Chance für ländliche Räume der Großregion

„Windenergie im Wald und Biomasse bieten eine Chance für die ländlichen Räume in der europäischen Großregion“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken heute auf einer Tagung in Trier.
Teilnehmer der Trierer Tagung

„Windenergie im Wald und Biomasse bieten eine Chance für die ländlichen Räume in der europäischen Großregion“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken heute auf einer Tagung in Trier. Auf Einladung des Umweltministeriums und der Staatskanzlei trafen sich Experten der Großregion zum grenzübergreifenden Erfahrungsaustausch. Rheinland-Pfalz hat seit Januar 2013 die zweijährige Präsidentschaft der Großregion Luxemburg, Lothringen, Saarland, Rheinland-Pfalz und Wallonien inne. „Allein in der Region Trier und Eifel werden 56 Prozent der Strommenge aus Biogas gestellt. In Rheinland-Pfalz wollen wir bis 2030 den Strom vollständig aus erneuerbaren Energien decken. Dieses Klimaschutzziel ist ohne Biomasse nicht zu machen. Sie bietet Energie flexibel bei Bedarf und vor Ort. Auf dem Land entstehen so neue Einkommensquellen“, so Höfken. Rheinland-Pfalz setzte sich für einen nachhaltigen Umgang mit Biomasse ein. Neben dem Anbau von umweltverträglichen Energiepflanzen werden umweltangepasste Brennstoffe wie Abfall, Stroh oder mehrjährige Kulturen gefördert.

In der Großregion setze man bei der Energieerzeugung auf lokale Umsetzungen. Gemeinsam wolle man sich über die dezentralen Konzepte austauschen, aus Fehlern der Vergangenheit lernen und von guten Ansätzen profitieren. So werden beispielsweise in Luxemburg Wärme und Stromkonzepte in den Kommunen, mit allen lokalen Beteiligten betrieben. In Rheinland-Pfalz werden im Verbundprojekt Westeifel vorhandene Anlagen für Strom aus Biogas, Wind, Sonne und Wasser in ein Leitungssystem integriert. Das Biogasnetz wird mit der Trinkwasserleitung, dem Hochspannungskabel und dem Breitbandkabel verlegt. „Solche Konzepte können Modelle sein für eine nachhaltige Infrastruktur, eine Versorgungssicherheit aus erneuerbarer Energie und die wirtschaftliche Entwicklung der ländlichen Räume. Wir wollen deshalb den länderübergreifenden Austausch weiter intensivieren. Davon kann die gesamte Großregion profitieren, auch wenn die Rahmenbedingungen unterschiedlich sind, so Höfken.
 
Für die Energiewende sei die Energieerzeugung in den ländlichen Räumen ein we-sentlicher Motor. Im waldreichen Rheinland-Pfalz spiele die Energieerzeugung im und aus dem Wald eine entscheidende Rolle. Die windhöffigsten Standorte befinden sich auf bewaldeten Höhen. In letzten zwei Jahren wurden rund 60 Prozent der Windkraftanlagen im Wald errichtet. Und mit einem Anteil von 15 Prozent wird nirgendwo so viel mit Holz geheizt wie in Rheinland-Pfalz. Gleichzeitig brauche der Wald die Energiewende, denn der ungebremste Klimawandel habe dramatische Auswirkungen auf die Natur. „70 Prozent unserer Bäume sind geschädigt und die aktuellen Roten Listen in zeigen einen drastischen Rückgang heimischer Arten“, so Höfken. Die Klimaschutzziele, auf die sich die EU-Staaten vorletzte Woche geeinigt hatten, seien daher definitiv nicht ausreichend. So solle der Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 27 Prozent ansteigen. In Deutschland habe man jetzt schon 25 Prozent erreicht. Um die Energiewende zu stemmen, brauche es ambitionierte Ziele. Die innovativen Ansätze in der Großregion zeigten, dass dies möglich sei.

Teilen

Zurück