| Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR)

Höfken: Sparvorschläge des Landesrechnungshofs zu DLR nicht akzeptabel

Landwirtschaftsministerin Höfken sieht in dem heute vorgelegten Jahresbericht des Landesrechnungshofs den rot-grünen Konsolidierungskurs bestätigt. Die Vorschläge zur massiven Kürzung der Beratungsleistungen in den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) seien allerdings nicht akzeptabel.

Landwirtschaftsministerin Höfken sieht in dem heute vorgelegten Jahresbericht des Landesrechnungshofs den rot-grünen Konsolidierungskurs bestätigt. Die Vorschläge zur massiven Kürzung der Beratungsleistungen in den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) seien allerdings nicht akzeptabel und nicht mit dem Koalitionsvertrag vereinbar, sagte Höfken am Donnerstag in Mainz. So wolle der Rechnungshof knapp 90 Prozent der Stellen im Beratungsbereich streichen. Höfken: „Die Einheit von Forschung, Beratung und Ausbildung ist Grundlage des Dualen Ausbildungssystems. Dieses anerkannt sehr gute System würde damit zerschlagen. Zudem könnten wir unser qualifiziertes Beratungsangebot für den gesamten Agrar- und Ernährungsbereich nicht mehr aufrecht erhalten. Dies ist angesichts der anstehenden Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik undenkbar.“

Die Ministerin wies darauf hin, dass die Dienstleistungen der DLR dringend notwendig seien, nicht nur, um die ländlichen Räume in Rheinland-Pfalz zu entwickeln sowie die Wein- und Kulturlandschaften zu erhalten. Dass der Beratungsbedarf groß ist, habe sich etwa in der EHEC-Krise gezeigt. Zudem müsse die Agrarwirtschaft des Landes bei der Bewältigung neuer Herausforderungen wie Energiewende, Entwicklung der ländlichen Räume, die neuen Beschlüsse zur tiergerechten Haltung, Boden und Wasserschutz oder Erhalt der Artenvielfalt  unterstützt werden.“

„Ein Beweis für die falschen Einschätzungen des Landesrechnungshofs ist, dass ihm zufolge die Ernährungsberatung aufgelöst werden soll“, stellte Ministerin Höfken fest. Angesichts der zunehmenden ernährungsbedingten Krankheiten, die das Gesundheitssystem nahezu 100 Milliarden Euro pro Jahr kosten, und der Zunahme der Gemeinschaftsverpflegung in Kindergarten und Schule wäre dies eine politisch völlig falsche Entscheidung. „Hier leisten unsere Beraterinnen und Berater Aufgaben, die der ganzen Gesellschaft zugute kommen“, sagte Höfken.

Zudem stellte die Ministerin fest, dass der Rechnungshof die spezifische Struktur der Agrarwirtschaft in Rheinland-Pfalz und die damit verbundene Organisation der DLR nicht ausreichend würdige: „Unsere Landwirtschaft ist heterogen, im Süden geprägt durch Wein-, Obst- und Gemüseanbau im Norden durch die Milchviehhaltung in den Mittelgebirgslagen. All diese Betriebstypen verlangen nach fundierter neutraler Beratung und Weiterbildung, die dezentral organisiert ist.“ 

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