Die Anlage versorgt den nahegelegenen Schönfelderhof, eine gemeindepsychiatrische Einrichtung der Barmherzigen Brüder. Für ihr nachhaltiges Wärmekonzept wird die Einrichtung heute vom Fachverband Biogas ausgezeichnet. Thomas Griese nahm an der Enthüllung eines Biogaswärme-Schildes am Schönfelderhof teil.
Die Gemeinschaftsanlage wird von vier Landwirten aus benachbarten Orten betrieben. In der Biogasanlage wird Strom für mehr als 4.000 Haushalte produziert. Gleich-zeitig wird jährlich eine Wärmemenge von elf Millionen Kilowattstunden Wärme genutzt. Davon gehen etwa zwei Millionen an den Schönfelderhof. Das entspricht circa 200.000 Liter Heizöl. „So wird in idealer Weise das Ziel erreicht, die Wärme bei der Stromerzeugung voll zu nutzen“, stellte Griese heraus.
Vorbildlich sei auch der eingesetzte Mix der Biomasse. Das Substrat für die Biogaserzeugung enthalte nicht nur Mais, sondern stamme zu mehr als einem Drittel aus Rest- beziehungsweise Abfallstoffen und alternativen Energiepflanzen. Damit werde einer Mais-Monokultur entgegengewirkt. Konkret werde hier Gülle und Mist von über 100 Rindern eingesetzt, führte Griese weiter an. „Hier auf dem Schönfelderhof zeigt sich, dass die Nutzung Erneuerbarer Energien nicht nur das Klima schont, sondern auch regionale Entwicklung bedeutet. Davon profitiert die Umwelt und alle hier in der Region. Die Barmherzigen Brüder die preiswert Wärme erhalten und die Landwirte, die ein zusätzliches Einkommen erhalten“, sagte der Staatssekretär.
Griese wies darauf hin, dass die Bundesregierung mit der letzten Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) den weiteren Ausbau solcher sinnvollen Biogaskonzepte wie hier gestoppt habe. Nun solle in der diesjährigen EEG-Novelle auch komplett die Bioenergie ausgebremst werden. Nach den jetzigen Überlegungen des Bundesministeriums für Wirtschaft würde die Anlage in Zemmer und damit auch die Biogas-Wärmeversorgung des Schönfelderhofs spätestens 2030 zu Ende sein. Damit dies nicht erfolgt, hat die Landesregierung von Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Bayern und Thüringen eine Initiative für den Erhalt der Bioenergie gestartet. „Unser Ziel ist eine Anschlussregelung für Biogas und andere Biomasseanlage im EEG 2016 zu verankern, damit diese auch nach Auslaufen der EEG-Vergütung ökologisch und ökonomisch weiterbetrieben werden können“, sagte Griese.