| Natur- und Artenschutz

Totes Reh bei Leutesdorf wurde mit großer Sicherheit nicht von Wolf gerissen

Senckenberg-Institut: DNA-Proben am Reh nicht mehr bestimmbar

Das Reh, das am 7. Mai 2018 in der Nähe eines Kindergartens bei Leutesdorf tot aufgefunden worden war, wurde laut einer pathologischen Untersuchung des Landesuntersuchungsamtes (LUA) mit großer Sicherheit nicht von einem Wolf gerissen. 

Laut der pathologischen Untersuchung des LUA wies das Reh Tierfraßspuren auf, die ihm nach seinem Tod zugefügt wurden. Es fanden sich keine Bissverletzungen, die dem Tier zu Lebzeiten zugefügt wurden, was einen Wolf als Verursacher mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließt. 

Die zwei DNA-Proben, die die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft zur finalen Abklärung an das Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik geschickt hat, sind aber nicht mehr bestimmbar und lassen somit keine Rückschlüsse auf eine Tierart, wie etwa einen Wolf oder einen Fuchs, zu. Das teilte das Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik dem Land mit. Vermutlich war das Reh schon zu stark verwest, um auswertbare DNA-Proben zu generieren.

Zum Hintergrund:

Der im Jahr 2015 beschlossene Managementplan zum Umgang mit Wölfen in Rheinland-Pfalz sieht die Möglichkeit für Präventions- und Ausgleichsmaßnahmen vor. So werden Schäden an Nutztieren zu 100 Prozent von der Landesregierung übernommen, wenn der Wolf als Verursacher nicht ausgeschlossen werden kann. Vergangene Woche hat das Umweltministerium außerdem die vorsorgliche Ausweisung des Präventionsgebietes „Westerwald“ entschieden. Dieses umfasst die Landkreise Altenkirchen, Westerwald und Neuwied sowie die Stadt Koblenz. Mit der vorsorglichen Ausweisung des Wolf-Präventionsgebiets „Westerwald“ ebnet das Umweltministerium den Weg für Präventionsmaßnahmen zur Unterstützung der Nutztierhalter: So können dort künftig bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten für wolfssichere Zäune und Herdenschutzhunde primär für Schafs-, Ziegen- und landwirtschaftliche Wildhalter vom Land gefördert werden.

Für alle Fälle im Umgang mit Wölfen hat das Umweltministerium unter der Telefonnummer 06306 911199 eine zentrale Hotline eingerichtet. 

Rheinland-Pfalz hat im März dieses Jahres zudem ein gemeinsames Vorgehen zum Herdenschutz und Wolfsmanagement mit Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland beschlossen. Die Kooperation umfasst die länderübergreifende Zusammenarbeit bei Fang und Besenderung von Wölfen, den Umgang mit auffälligen Tieren sowie einen regelmäßigen Informationsaustausch.

Der Managementplan ist online abrufbar unter:

mueef.rlp.de/fileadmin/news_import/Wolfmanagmentplan.pdf 

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