| Energiewende

Staatssekretär Griese: „Energieeffizienter Umbau der Kläranlage Billigheim ermöglicht Biogaserzeugung aus Klärschlamm“

Land fördert Umbau mit mehr als 650.000 Euro / Insgesamt 87 Anlagen im Land, die Biogas produzieren
Umweltstaatssekretär Griese überreicht den Förderbescheid für den Umbau der Kläranlage in Billigheim.
Umweltstaatssekretär Griese überreicht den Förderbescheid für den Umbau der Kläranlage in Billigheim.

„Die Energiewende kann nur gelingen, wenn die Energieversorgung neu ausgerichtet wird: Sie muss dezentral, flexibel und bezahlbar sein. Ein Baustein ist die Gewinnung von Biogas aus Klärschlamm. Die hohe Flexibilität der Biogasstromproduktion leistet einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Darum freue ich mich sehr, dass der Abwasserzweckverband Klingbachgruppe mit dem Umbau der Kläranlage Billigheim nicht nur die Abwasserbehandlung von rund 18.400 Menschen sicherstellt, sondern auch die Chance nutzt, um weitgehend energieautark zu werden“, sagte Staatssekretär Thomas Griese heute in Landau. Dort überreichte er Verbandsbürgermeister Torsten Blank einen Förderbescheid in Höhe von 658.200 Euro. Insgesamt kostet das interkommunale Projekt rund fünf Millionen Euro. „Es besteht nun die Möglichkeit, Biogas zu gewinnen und damit Eigenstrom für die Abwasserbehandlung zu erzeugen. Damit können jährlich 312 Tonnen CO2 eingespart werden“, sagte Griese.

Dem Abwasserzweckverband Klingbachgruppe gehören die Verbandsgemeinden Landau-Land, Annweiler, Bad Bergzabern sowie das Pfalzklinikum und die Gebietswinzergenossenschaft Deutsches Weintor eG an. Mit dem Umbau wird die bisher aerob betriebene Kläranlage in eine energieoptimierte Faulungsanlage umgestellt. Das Ziel ist, den Anteil der elektrischen Eigenversorgung auf mehr als 55 Prozent und die thermische Eigenversorgung auf 98,5 Prozent anzuheben. 

„Das Land Rheinland-Pfalz hat bereits zahlreiche Projekte dieser Art gefördert: Zum einen werden Kläranlagen, die Biogas produzieren, unterstützt, zum anderen geht es um die Umrüstung und Steigerung der Energieeffizienz“, so der Staatssekretär. Insgesamt produzieren 87 Anlagen in Rheinland-Pfalz Biogas und sind so Teil der Energiewende. Bei zehn weiteren Anlagen ist eine Umrüstung vorgesehen. Darüber hinaus konnte durch Umbaumaßnahmen die Reinigungsleistung bereits an vielen der rund 670 Kläranlagen weiter gesteigert und gleichzeitig der Energieverbrauch von rund 260.000 Megawattstunden pro Jahr auf rund 180.000 Megawattstunden im Jahr gesenkt werden. 

„Derzeit wird aus Klärgas so viel Strom gewonnen wie noch nie: rund 50.000 Megawattstunden im Jahr“, sagte Griese. „Die optimierten Kläranlagen dienen dabei dem Klimaschutz und dem Schutz unserer Gewässer. Aus diesem Grund wurden die Förderrichtlinien so überarbeitet, dass Themen wie die Energieeffizienz und Abwasserreinigung zur Verringerung der Nährstoffeinträge gestärkt werden. Wir fördern außerdem Energieeffizienzanalysen und unterstützen damit die Kommunen bei der Umsetzung der Projekte.“

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