„Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nummer eins. Die dauerhafte Versorgung unser Bürgerinnen und Bürger mit Trinkwasser von bester Qualität ist eine der wichtigsten Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge. Was aber passiert, bei extremen Naturereignissen wie Starkregen oder Hochwasser, was bei Störungen automatisierter IT-Systeme oder Stromausfällen? Um auch für solche möglichen Szenarien gut gewappnet zu sein, starten wir heute unser Pilotprojekt zur Risikoanalyse bei der Wasserversorgung“, sagte Umweltstaatssekretär Thomas Griese heute in Mainz.
Für das neue Projekt, das auf einem Risikoleitfaden des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophensicherheit basiert, stellt das rheinlandpfälzische Umweltministerium den vier Projektpartnern, der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz, des Wasserversorgungs-Zweckverbandes Maifeld-Eifel sowie den Verbandsgemeindewerken Winnweiler und Selters insgesamt 122.500 Euro zur Verfügung. Stellvertretend für die überwiegend kleinen und mittleren Versorgungsunternehmen im Land simulieren diese mit Unterstützung qualifizierter Ingenieursbüros die möglichen Szenarien, und nehmen eine Bestandsaufnahme vor. Auch wird das Gefahrenpotential analysiert und das jeweilige Schadenausmaß sowie die Eintrittswahrscheinlichkeit bestimmt.
„Der vom Bundesamt erarbeitete Handlungsrahmen wurde bisher erst bei den großen Wasserversorgern in Dresden und Leipzig zum Einsatz gebracht. Für uns ist es wichtig, die Anwendbarkeit solcher Risikobetrachtungen für die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen in Rheinland-Pfalz zu überprüfen. Nur auf Basis einer soliden Risikoanalyse können entsprechende Vorsorgemaßnahmen etabliert werden, anhand derer die Wahrscheinlichkeit eines längerfristigen Versorgungsausfalls weiter minimiert werden kann“, unterstrich der Staatssekretär.
In einem weiteren Schritt, so Griese, gehe es für die Unternehmen dann darum, aus diesen Erkenntnissen Notfallvorsorgekonzepte abzuleiten, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Wichtig sei auch, dass die Verantwortungsgrenzen identifiziert würden. „Wann hört die Verantwortung des Wasserversorgers auf, wann liegt ein Fall für den Katastrophenschutz vor?“
Abschließend dankte Griese allen Beteiligten für ihr großes Engagement: „Ich freue mich, dass es gelungen ist, mit Ihnen als kommunale Partner und durch die Unterstützung des Gemeinde- und Städtebundes wie auch der Fachverbände dieses Projekt aufzusetzen. Sie haben sich bereit erklärt, als Piloten einen nicht unerheblichen Mehraufwand nicht nur für ihre eigenen Erkenntnisse sondern auch im Sinne der ganzen Branche auf sich zu nehmen.“
Nach Abschluss des Projektes sollen die Ergebnisse voraussichtlich Ende 2019 vorgestellt werden.