Ehrenamt im Umwelt-, Tier- und Naturschutz

Ohne das Ehrenamt hätte der Umweltschutz ohne Zweifel nicht den hohen Stand, den er heute in unserer Gesellschaft hat. Demzufolge hat das Ehrenamt im Klimaschutzministerium einen hohen Stellenwert. Dies zeigt sich in den verschiedensten Bereichen.

Forsten

Wald ist ein Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraum, in dem ehrenamtliches Engagement zwar eine reiche Tradition besitzt, aber auch immer wieder neu belebt und gefördert wird.

Naturschutz im Wald ist ohne ehrenamtliches Engagement kaum vorstellbar. So liegen vor allem Vogel-, Ameisen- und Amphibienschutz im Wald und hier wiederum Beobachten, Inventarisieren, Kartieren und technische Maßnahmen in Händen vieler, in Naturschutzorganisationen aktiver, aber häufig auch nicht in Organisationen eingebundener Menschen, die auf diese Weise ein Bekenntnis zum Schutz ihrer Heimat abgeben. Die enge Zusammenarbeit mit den häufig selbst in Naturschutzorganisationen aktiven Försterinnen und Förstern vor Ort ist ein Zeichen dieser Verbundenheit.

Die typische Wandererholung in unseren waldreichen Mittelgebirgsregionen ist eng an das Engagement der dort tätigen Wandervereine geknüpft die bis in die jüngste Zeit der Premiumwanderwege durch ihre Wegewarte für Orientierung in unseren Wäldern sorgen.

Waldbezogene Jugendarbeit und Umweltbildung ist in Rheinland-Pfalz ursprünglich aus dem Ehrenamt erwachsen, genauer aus dem Engagement von Forstleuten in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Während die Zahl aktiver Gruppen („Horste“) der Deutschen Waldjugend zurückgegangen ist, beschreiben die in Kooperation mit Landesforsten entwickelten Wald-Jugendspiele eine beispielgebende Erfolgsgeschichte.

Die Integration ehrenamtlicher Akteure in die verantwortungsvolle Vermittlungsarbeit der waldbezogenen Umweltbildung wird durch Landesforsten mit Hilfe eines umfangreichen Qualifizierungsangebotes mit abschließender Prüfung und dem Erwerb des Zertifikats Waldpädagogik aktiv unterstützt.

Der Erwerb des Zertifikats berechtigt dazu, eine darauf aufbauende Fortbildung zum zertifizierten Nationalparkführer/zur zertifizierten Nationalparkführerin zu besuchen, die weitere nationalparkspezifische Kompetenzen vermittelt und dazu qualifiziert, Führungen unter der „Marke“ Nationalpark anbieten zu dürfen

Wenig bekannt ist, dass auch die Bewirtschaftung des Waldes und die Vermarktung von Waldprodukten von bürgerschaftlichem und ehrenamtlichem Engagement profitiert. So unterstützen 22 organisierte Waldbauvereine in Rheinland-Pfalz mit ihren zirka 15.000 Mitgliedern zumindest einen Teil der über 300.000 Kleinst- und Kleinprivatwaldbesitzenden – natürlich in enger Zusammenarbeit mit den Forstämtern des Landes.

Naturschutz

Im Bereich des Naturschutzes sind Naturschutzverbände vielfach unsere Partner bei der Durchführung konkreter Naturschutzprojekte. So werden zum Beispiel Beweidungsprojekte wie „Schmidtenhöhe“ und „Steinbühl“ in enger Kooperation mit dem Ehrenamt durchgeführt. Im Rahmen von NATURA 2000 führte das Klimaschutzministerium außerdem mit dem Ehrenamt Monitoringmaßnahmen aber auch Schutzkonzepte, wie das für den Rotmilan durch.

Um einen statistisch relevanten Überblick über die Tier- oder Pflanzenarten in Rheinland-Pfalz zu bekommen arbeiten 3800 wissenschaftlich interessierte Bürger beim ArtenFinder Projekt mit. Mittlerweile gehen schon über 90 Prozent der amtlichen Artendaten auf diese Projekt der KoNat zurück.

Im weiteren Sinne trägt auch der Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz, der seit 1991 durch das Klimaschutzministerium vergeben wird, dazu bei, dass sich verschiedene Gruppen und Personen ehrenamtlich für den Umweltschutz interessieren.

Das Klimaschutzministerium fördert seit vielen Jahren die verschiedensten Ehrenamtsaktivitäten und unterstützt und fördert in vielfältiger Form Bürgerinnen und Bürger in ihrem ehrenamtlichen Engagement. Sie arbeiten dabei häufig mit der Landeszentrale für Umweltaufklärung (LZU) zusammen. Die LZU ist für Umweltverbände  und ehrenamtlich arbeitende Umweltgruppen im Lande Anlaufstation für Kooperationen. Bei innovativen Projekten mit landesweiter Bedeutung besteht hier auch die Möglichkeit der Förderung.

Tierschutz

Das Klimaschutzministerium unterstützt das ehrenamtliche Engagement im Tierschutz schon seit 1992. So wird jährlich der Tierschutzpreis des Landes, mit dem insbesondere das ehrenamtliche Engagement einzelner Personen oder Gruppen gewürdigt wird vergeben. Weitere wichtige Bausteine der Unterstützung sind die Investitionsförderungen für Tierheime und die Zuwendungen an ehrenamtlich im Tierschutz tätige Vereine.

Wasser- und Gewässerschutz

Fast 700 Bachpatenschaften wirken ehrenamtlich beim Schutz und bei der ökologischen Verbesserung der Gewässer in Rheinland-Pfalz tatkräftig mit. Insgesamt werden derzeit über 2.800 km Gewässer von naturinteressierten und naturverbundenen Menschen betreut.

Alle drei Jahre zeichnet das Klimaschutzministerium einige Bachpaten mit einem Geldpreis aus. Die Preisverleihung soll dazu dienen, das Bewusstsein für den Schutz der Natur und den verantwortungsvollen Umgang mit den Gewässern in der Öffentlichkeit weiter zu verbreitern und stellvertretend allen Bachpatengruppen Dank zu sagen.

Außerdem gibt es in Rheinland-Pfalz über 300 Beobachter wasserwirtschaftlicher Messeinrichtungen. Sie betreuen wasserwirtschaftliche Einrichtungen (Pegel, Messung von Niederschlag und Grundwasserstände). Für eine besonders langjährige Durchführung dieser wichtigen Aufgabe werden die verdienten Beobachter mit Sachpreisen und einer Urkunde ausgezeichnet.

Zentral wird das Thema Ehrenamt in der Staatskanzlei bearbeitet. Ein wichtiger und sehr hilfreicher erster Einblick über alle wesentlichen und aktuellen Themen rund ums Ehrenamt finden Sie unter: www.wir-tun-was.rlp.de.

Hier sind auch alle Informationen über die Ehrenamtskarte Rheinland-Pfalz zu finden, die das Land im April 2014 eingeführt hat. Die Ehrenamtskarte ist ein modernes Instrument zur Würdigung bürgerschaftlichen Engagements. Sie verbindet symbolische Formen der Anerkennung mit monetären und geldwerten Vergünstigungen, die ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger nutzen können. Typische Vergünstigungen sind beispielsweise verbilligte Eintrittspreise für landeseigene und kommunale Einrichtungen wie Museen, Theater, Schwimmbäder, Kinos, aber auch Rabatte kommerzieller Dienstleister und Anbieter.